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STRABAG / KIRCHNER

M.5200

STRABAG / KIRCHNER
September 14, 2008
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Valentina R., lawyer

DE

Nur der deutsche Text ist verf¸gbar und verbindlich.

VERORDNUNG (EG) Nr. 139/2004 ‹BER FUSIONSVERFAHREN

Artikel 6, Absatz 1, b KEINE EINWƒNDE Datum: 15/09/2008

In elektronischem Format auf der EUR-Lex Website unter der Dokumentennummer 32008M5200

Amt f¸r amtliche Verˆffentlichungen der Europ‰ischen Gemeinschaften L-2985 Luxembourg

KOMMISSION DER EUROPƒISCHEN GEMEINSCHAFTEN

Br¸ssel, den 15-IX-2008

SG-Greffe(2008) D/205448

In der verˆffentlichten Version dieser Entscheidung wurden bestimmte Informationen gem. Art. 17 (2) der Ratsverordnung (EG) Nr. 139/2004 ¸ber die Nichtverˆffentlichung von Gesch‰ftsgeheimnissen und anderen vertraulichen Informationen ausgelassen. Die Auslassungen sind durch Klammern [Ö] gekennzeichnet. Soweit mˆglich wurden die ausgelassenen Informationen durch eine Bandbreite/Bereichsangabe von Zahlen oder eine allgemeine Beschreibung ersetzt.

K(2008) 5200

ZUR VER÷FFENTLICHUNG BESTIMMTE FASSUNG

FUSIONSVERFAHREN ARTIKEL 6(1)(b) ENTSCHEIDUNG

An die anmeldende Partei:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Betrifft : Fall Nr. COMP/M.5200 - Strabag/ Kirchner Anmeldung vom 25. Juli 2008 gem‰fl Artikel 4 der Verordnung (EG) 1Nr. 139/2004 des Rates (Fusionskontrollverordnung)

1.Am 25. Juli 2008 ist die Anmeldung eines Zusammenschlusses nach Artikel 4 der Fusionskontrollverordnung bei der Kommission eingegangen. Danach ist Folgendes beabsichtigt: Das Unternehmen Strabag SE (ÑStrabagì, ÷sterreich) erwirbt im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Fusionskontrollverordnung durch Erwerb von Anteilen die Kontrolle ¸ber die Gesamtheit des Unternehmens Kirchner Holding GmbH (ÑKirchnerì, Deutschland).

I. DIE PARTEIEN

2.Strabag ist ein weltweit t‰tiges Bauunternehmen mit Sitz in ÷sterreich. Strabag ist in allen Bereichen des Baugewerbes, insbesondere dem Hochbau, Ingenieurbau sowie Straflen- und sonstigem Tiefbau t‰tig. Dar¸ber hinaus gehˆren baunahe T‰tigkeiten, z.B. Projektentwicklung, sowie die Herstellung und der Vertrieb von Baustoffen zum T‰tigkeitsbereich. Der geographische Schwerpunkt der Aktivit‰ten Strabags liegt in Deutschland, ÷sterreich und Osteuropa.

1ABl. L 24 vom 29.1.2004, S.1

Commission europÈenne, B-1049 Bruxelles / Europese Commissie, B-1049 Brussel - Belgien. Telefon: (32-2) 299 11 11.

3.Strabag wird von vier Anteilseignern gemeinsam kontrolliert. Dabei handelt es sich um 1) Rasperia, das seinerseits von Herrn Oleg Deripaska kontrolliert wird; Herr Deripaska kontrolliert daneben auch das Unternehmen Basic Element; 2) Raiffeisen Holding, 3) Uniqa und 4) Herrn Dr. Hans Peter Haselsteiner.

4.Rasperia/Basic Element, die von Herrn Oleg Deripaska kontrolliert werden, sind insbesondere in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Automobilherstellung, Rohstoffe, Finanzdienstleistungen sowie Bauleistungen, Baumaterialien und Immobilien aktiv. Die Aktivit‰ten beziehen sich ¸berwiegend auf das Gebiet Russlands. Abgesehen von einer Minderheitsbeteiligung von 9,99% in der in Deutschland ans‰ssigen Baugesellschaft Hochtief AG bet‰tigen sich Rasperia/Basic Element oder Herr Deripaska nicht in den im vorliegenden Fall relevanten M‰rkten in Deutschland.

5.Bei Raiffeisen Holding handelt es sich um eine ˆsterreichische Genossenschaft, deren T‰tigkeit im Halten und Verwalten von Unternehmensbeteiligungen aus unterschiedlichen Branchen, insbesondere Finanzdienstleistungen, Landwirtschaft, Immobilien und Medien besteht. Aufler durch die Beteiligung an Strabag ist Raiffeisen Holding nicht in Bereichen aktiv, die relevante M‰rkte im vorliegenden Fall betreffen.

6.Uniqa ist die bˆrsennotierte Dachgesellschaft der ˆsterreichischen Uniqa Versicherungsgruppe. Uniqa bietet Produkte und Dienstleistungen in allen Versicherungsbereichen an. Auch Uniqa ist in den im vorliegenden Fall relevanten M‰rkten ausschliefllich durch Strabag aktiv.

7.Herr Dr. Hans Peter Haselsteiner generiert aufler der Strabag keine nennenswerten Ums‰tze.

Kirchner ist ebenfalls ein Bauunternehmen, das schwerpunktm‰flig in den Bereichen Verkehrswegebau und Tiefbau t‰tig ist. Ferner bestehen Aktivit‰ten in Hoch- und Ingenieurbau, in der Herstellung und dem Vertrieb von Baustoffen (Rohstoffgewinnung und -veredelung) sowie in der Projektentwicklung. In r‰umlicher Hinsicht hat Kirchner eine vorwiegend regional fokussierte Pr‰senz mit Schwerpunkt in den deutschen Bundesl‰ndern Hessen und Th¸ringen. Aktivit‰ten in geringerem Umfang bestehen daneben auch in ÷sterreich, Polen und Rum‰nien. Kirchner wird derzeit von der Familie Kirchner ¸ber verschiedene Unternehmen kontrolliert.

II. DAS VORHABEN UND DER ZUSAMMENSCHLUSS

8.Der Zusammenschluss besteht in dem Erwerb alleiniger Kontrolle von Strabag ¸ber Kirchner infolge des Erwerbs von 80% der Anteile an Kirchner durch die Strabag Tochtergesellschaft Ilbau Liegenschaftsverwaltung GmbH, Deutschland. Die ¸brigen Anteile an Kirchner werden weiterhin von der Familie Kirchner gehalten. Das Vorhaben stellt somit einen Zusammenschluss im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Buchstabe b der Fusionskontrollverordnung dar.

2Siehe Entscheidung im Fall M.4710 ñ Rasperia/Raiffeisen-Holding/Uniqa/Strabag vom 12. Juli 2007.

2

III. GEMEINSCHAFTSWEITE BEDEUTUNG

9.Die beteiligten Unternehmen erzielen einen weltweiten Gesamtumsatz von mehr als 5 Mrd. EUR (Strabag und Strabag's Mutterunternehmen: EUR [Ö] Mio., Kirchner: 3 EUR [Ö] Mio.) . Strabag und Kirchner haben einen gemeinschaftsweiten Gesamtumsatz von jeweils mehr als Ä 250 Mio (Strabag und Strabag's Mutterunternehmen: EUR [Ö] Mio., Kirchner EUR [Ö] Mio.). Kirchner erzielte mehr als zwei Drittel ihres gemeinschaftsweiten Gesamtumsatzes in Deutschland. Es gibt keinen Mitgliedstaat, in dem Strabag mehr als zwei Drittel ihres gemeinschaftsweiten Umsatzes erwirtschaftete. Der angemeldete Zusammenschluss hat daher gemeinschaftsweite Bedeutung.

IV. VERFAHREN

10.Am 13. August 2008 hat das Bundeskartellamt die Kommission informiert, dass das Zusammenschlussvorhaben den Wettbewerb auf dem Regionalmarkt Erfurt f¸r Asphaltmischgut beeintr‰chtige, und insoweit eine Verweisung nach Artikel 9 Absatz 2 Buchstabe b der EG-Fusionskontrollverordnung beantragt. Der Regionalmarkt Erfurt umfasst dabei den r‰umlich relevanten Markt um die Asphaltmischwerke in Eulau, Hauneck, Kˆlleda, K¸hnhausen, Schwabhausen, Vieselbach und Weimar-Legelfeld. Mit Entscheidung vom heutigen Tage hat die Kommission den Fall in dem beantragten Umfang an das Bundeskartellamt verwiesen.

V. WETTBEWERBLICHE BEURTEILUNG

1. Relevante M‰rkte

11.Der Zusammenschluss betrifft verschiedene M‰rkte im Bereich des Baugewerbes, insbesondere Straflenbau, sowie der Produktion von gebrochenem Naturstein.

1.1 Baugewerbe

Strabag ist der Ansicht, dass der Markt f¸r Bauleistungen prinzipiell in drei Produktm‰rkte zu unterteilen ist. Dabei handelt es sich um a) den Markt f¸r Hochbau, b) den Markt f¸r Straflenbau und c) den Markt f¸r sonstigen Tiefbau und Ingenieurtiefbau. Dies steht in ‹bereinstimmung mit der Praxis der Kommission in 4 vorangegangen F‰llen. Ferner macht Strabag Angaben zum Markt f¸r d) Projektentwicklung.

3Die Umsatzberechnung erfolgte auf der Grundlage von Artikel 5 (1) der Fusionskontrollverordnung und der Bekanntmachung der Kommission ¸ber die Berechnung des Umsatzes (ABl. C 66 vom 2.3.1998, S.25).

4Z.B. COMP/M.3754 Strabag/Dywidag; IV/M.1593 STS/Teerbau.

a. Hochbau

13.Nach Auffassung Strabags umfasst der Hochbau insbesondere den Bau von Verwaltungsgeb‰uden, Wohngeb‰uden, Einkaufszentren und den Industriebau. Die Geb‰ude werden von Bauunternehmen regelm‰flig als schl¸sselfertige Bauten erstellt. Prinzipiell seien alle Bauunternehmen ab einer gewissen Mindestgrˆfle, die sie vom Handwerk unterscheide, in der Lage, jedes Bauprojekt durchzuf¸hren. Groflprojekten w¸rden h‰ufig von Arbeitsgemeinschaften durchgef¸hrt an denen auch kleinerer Bauunternehmen beteiligt sein kˆnnte.

14.Vor diesem Hintergrund sei es nicht sachgerecht, den Markt f¸r Hochbau nach Art des Bauprojektes weiter zu unterteilen. Strabag ¸bermittelt jedoch separate Informationen f¸r die potentiellen Marktsegmente f¸r Wohnungsbau, gewerblichen Hochbau, ˆffentlichen Hochbau und Adaptierungen. Im Hinblick auf eine mˆgliche Unterscheidung nach Auftragsgrˆflen ¸bermittelt Strabag zudem Informationen zu Groflprojekten mit einem Auftragswert von ¸ber Ä 25 Mio. oder Ä 50 Mio.

15.Strabag ist der Ansicht, dass es sich beim Hochbau um einen nationalen Markt handelt. Strabag ¸bermittelt jedoch auch Informationen auf Ebene der deutschen Bundesl‰nder.

16.Die genaue Produktmarktabgrenzung und geographische Marktabgrenzung kann im vorliegenden Fall offen bleiben, da der Zusammenschluss bei keiner der mˆglichen. Marktabgrenzungen zu wettbewerblichen Problemen f¸hren wird.

b. Straflenbau

17.Bei Straflenbau handelt es sich um eine spezielle Form des Tiefbaus. Strabag teilt mit, dass unter Straflenbau der gesamte Verkehrswegebau verstanden werden sollte, der Autobahnen, sonstige Straflen, Flugh‰fen oder Pflasterbau umfasst. Kunden seien ¸berwiegend ˆffentliche Haushalte. Als Baumaterialien werde im wesentlichen Asphalt, zum Teil aber auch Beton verwendet.

18.Eine Unterteilung des Marktes f¸r Straflenbau nach ˆffentlichen oder privaten Kunden oder nach der Art der Baumaterialien sei nicht sachgerecht, da jedes im Straflenbau t‰tige Unternehmen prinzipiell in der Lage sei jede Art von Projekt durchzuf¸hren. Strabag ¸bermittelt jedoch Informationen f¸r die mˆglichen Teilm‰rkte.

19.Strabag ist der Ansicht, dass es sich beim Straflenbau um einen nationalen Markt handelt. Strabag ¸bermittelt jedoch auch Informationen auf Ebene der deutschen Bundesl‰nder.

20.Die genaue Produktmarktabgrenzung und geographische Abgrenzung kann auch hier letztlich offen bleiben, da der Zusammenschluss bei keiner Betrachtungsweise zu wettbewerblichen Problemen f¸hrt.

4

c. Sonstiger Tiefbau und Ingenieurtiefbau

21.Sonstiger Tiefbau und Ingenieurtiefbau erfordere eine im Vergleich zum Straflenbau gehobene Ingenieurleistung. Dies sei insbesondere beim Tunnelbau und Br¸ckenbau der Fall. Im Einzelnen umfasse der Tiefbau neben dem Tunnel und Br¸ckenbau aber zahlreiche weitere Segmente wie dem Ingenieurtiefbau, dem Stollenbau, Wasserbau/Kanalbau, Dammbau, Bahnbau, Kl‰ranlagen- und Deponiebau.

22.Strabag ist der Ansicht, dass es sich in Bezug auf den Br¸ckenbau und Tunnelbau um M‰rkte handelt, die ¸ber nationale Grenzen hinausgehen und den EWR und die Schweiz umfassen. In Bezug auf den sonstigen Tiefbau geht Strabag davon aus, dass der geographische Markt Deutschland umfasst. Neben dem sonstigen Tiefbau ¸bermittelt Strabag auch f¸r den Br¸ckenbau und den Tunnelbau Informationen auf Ebene eines nationalen Markts.

23.Im fr¸heren Verfahren hat die Kommission separate M‰rkte f¸r Tunnelbau, Br¸ckenbau und sonstigen Tiefbau in Betracht gezogen. Da der Zusammenschluss bei keiner der mˆglichen Betrachtungsweisen zu wettbewerblichen Problemen f¸hrt, kann die genaue Produktmarktabgrenzung im Bereich des sonstigen Tiefbaus und Ingenieurbaus offen bleiben. Auch die geographische Marktabgrenzung kann aufgrund fehlender Entscheidungserheblichkeit offen bleiben.

d. Projektentwicklung

24.Die Projektentwicklung im Baubereich umfasst nach Auffassung Strabags die Vorbereitung, Planung, Finanzierung, Verwaltung, Vermarktung und Refinanzierung von Bauprojekten. Diese T‰tigkeiten sind besonders relevant f¸r Bauprojekte, die gemeinsam von privaten Akteuren und der ˆffentlichen Hand realisiert werden (Public Private Partnerships ("PPP")), wie zum Beispiel Mautstrassen oder ˆffentliche Schulen.

25.Da der Zusammenschluss bei keiner der mˆglichen Betrachtungsweisen zu wettbewerblichen Problemen f¸hrt, kann die genaue Produktmarktabgrenzung im Bereich der Projektentwicklung offen bleiben. Auch die geographische Marktabgrenzung kann aufgrund fehlender Entscheidungserheblichkeit offen bleiben.

1.2. Baustoffmarkt f¸r gebrochenen Naturstein

26.Zus‰tzlich zur Produktion von Asphaltmischgut, die zur Pr¸fung an das Bundeskartellamt verwiesen worden ist, sind beide Zusammenschlussparteien im Bereich der Herstellung und des Vertriebs von gebrochenem Naturstein aktiv.

27.Sowohl Kirchner als auch Strabag betreiben Steinbr¸che, in denen gebrochener Naturstein hergestellt wird. Gebrochener Naturstein wird vor allem im Straflenbau als Beton- oder Asphaltzusatzstoff und als Gleisschotter verwendet.

28.Die Parteien geben jedoch an, dass Kirchner prim‰r Kalkstein produziert, der im Straflenbau f¸r die Herstellung der unteren Tragschichten geeignet ist. Strabag hingegen produziert im relevanten r‰umlichen Markt ausschlieflisch Diabas, einen qualitativ hˆherwertigen und somit teureren Stein, der im Straflenbau in Form von Edelsplitten f¸r die Herstellung der obersten Deckschicht verwendet wird.

29.Strabag tr‰gt vor, dass Kalkstein nicht f¸r die Deckschicht verwendet werden kˆnne, da dieser nicht genug verdichtet werden kˆnne und, dass es wiederum unˆkonomisch sei, den wertvolleren Diabas f¸r die unteren Tragschichten zu verwenden. Strabag ist daher der Auffassung, dass diese gebrochenen Natursteine nicht austauschbar sind und in unterschiedliche relevante M‰rkte fallen.

30.Strabag geht - unter Verweis auf die entsprechende Praxis der deutschen Wettbewerbsbehˆrde - von einem r‰umlichen Markt von ca. 50-80km um die Steinbr¸che aus.

31.Die genaue Produktmarktabgrenzung und geographische Marktabgrenzung kann offen bleiben, da der Zusammenschluss nicht zu wettbewerblichen Bedenken f¸hrt.

2. Wettbewerbliche W¸rdigung

2.1 Baugewerbe

a. Hochbau

32.Strabag sch‰tzt den Gesamtmarkt f¸r Hochbau in Deutschland auf ca. Ä 50,7 Mrd. Strabags Ums‰tze im Hochbau beliefen sich auf Ä [Ö] Mrd. im Jahr 2007 . Kirchner erzielte Ums‰tze in Hˆhe von Ä [Ö] Mio. im Bereich Hochbau. Der gemeinsame Marktanteil in Gesamtmarkt f¸r Hochbau bel‰uft sich demgem‰fl auf ca. [0-5]%.

33.Im den mˆglichen Marktsegmenten f¸r Wohnungsbau, gewerblichen Hochbau, ˆffentlichen Hochbau und Adaptierungen ist der gemeinsame Marktanteil am hˆchsten im Bereich des ˆffentlichen Hochbaus mit einem gesch‰tzten gemeinsamen Marktanteil von [5-10]%. Hinsichtlich eines mˆglichen Marktsegments f¸r Groflprojekte mit einem Wert von mehr als Ä 25 Mio. oder Ä 50 Mio. teilt Strabag mit, dass Kirchner in den vergangenen drei Jahren kein Projekt mit einem Volumen von mehr als Ä [10-20] Millionen durchgef¸hrt hat.

34.Bedeutendste Wettbewerber in diesem Bereich sind Hochtief, Bilfinger Berger, Max Bˆgl und Wolff&M¸ller.

35.Ferner hat Kirchner im Jahr 2007 einen Umsatz von Ä [Ö] Millionen im Hochbau in Rum‰nien erzielt. Kirchner hat sich jedoch zwischenzeitlich aus dem rum‰nischen Markt vollst‰ndig zur¸ckgezogen.

36.Aufgrund der geringen Marktanteile der Zusammenschlussparteien und dem Umstand, dass zahlreiche bedeutende Wettbewerber vorhanden sind, wird der Zusammenschluss nicht zu einer wesentlichen Behinderung effektiven Wettbewerbs im Bereich des Hochbaus f¸hren.

b. Straflenbau

37.F¸r Deutschland sch‰tzt Strabag das Marktvolumen des ˆffentlichen Straflenbaus im Jahr 2007 auf der Basis unabh‰ngiger Statistiken auf ca. Ä 10,9 Mrd. Strabag erzielte in diesem Bereich Ums‰tze von Ä [Ö] Mio. Kirchner erzielte Ums‰tze von Ä [Ö] Mio. Der gemeinsame Marktanteil im Bereich des ˆffentlichen Straflenbaus betr‰gt demnach ca. [5-10]%.

38.Strabag sind keine unabh‰ngigen Statistiken f¸r den privaten Straflenbau in Deutschland bekannt. Auf der Basis eigener Erfahrungswerte und der Erfahrungen Kirchners sch‰tzt Strabag das Marktvolumen in diesem Bereich auf Ä 6,76 Mrd. im Jahr 2007. Strabags Ums‰tze in diesem Bereich beliefen sich auf Ä [Ö] Mio. Kirchner erzielte Ums‰tze in Hˆhe von Ä [Ö] Mio. Strabag gibt daher an, dass der gemeinsame Marktanteil ‰hnlich hoch wie am ˆffentlich Straflenbau, in jedem Falle aber unter 10% liege.

39.F¸r den Gesamtmarkt bestehend aus ˆffentlichem und privatem Straflenbau geht Strabag von einem Marktanteil von jedenfalls weniger als 10% aus.

40.Bei regionaler Betrachtung auf Ebene der deutschen Bundesl‰nder sind die gemeinsamen Marktanteile in Th¸ringen und Schleswig-Holstein am hˆchsten und erreichen [20-30]% und [10-20]% des gesamten Straflenbaus, beziehungsweise [10-20]% und [10-20]% des ˆffentlichen Straflenbaus.

41.In den potentiellen M‰rkten, die sich bei einer Unterscheidung nach Art des verwandten Baumaterials ergeben, f¸hrt der Zusammenschluss zu gesch‰tzten gemeinsamen Marktanteilen von ca. [10-20]% f¸r Asphalt und [0-5]% f¸r Beton.

42.In allen Bereichen des Straflenbaus sind eine sehr grofle Zahl von Wettbewerbern in Deutschland aktiv. Dazu gehˆren Amand, Berger Bau, Bickhardt Bau, Bunte, Eurovia und Hall Bau.

43.Angesichts der geringen Marktanteile der Parteien, dem Umstand dass es sich bei Kirchner um einen relativ kleinen Wettbewerber handelt und der Vielzahl der Wettbewerber wird der Zusammenschluss zu keiner erheblichen Behinderung effektiven Wettbewerbs im Bereich des Straflenbaus in Deutschland f¸hren.

44.F¸r ÷sterreich sch‰tzt Strabag das Marktvolumen des gesamten Straflenbaus im Jahr 2007 auf der Basis unabh‰ngiger Statistiken auf ca. Ä 3,348 Mrd. Strabag erzielte in diesem Bereich Ums‰tze von Ä [Ö] Mio. Kirchner erzielte Ums‰tze von Ä [Ö] Mio. Der gemeinsame Marktanteil am Straflenbau betr‰gt demnach ca. [10-20]%.

45.Auf der Basis eigener Erfahrungswerte und der Erfahrungen Kirchners gibt Strabag an, dass der gemeinsame Marktanteil [10-20]% im ˆffentlichen Straflenbau und [10-20]% im privaten Straflenbau betr‰gt.

46.In den potentiellen M‰rkten, die sich bei einer Unterscheidung nach Art des verwandten Baumaterials ergeben, f¸hrt der Zusammenschluss zu gesch‰tzten gemeinsamen Marktanteilen von ca. [10-20]% f¸r Asphalt und [5-10]% f¸r Beton.

47.In allen Bereichen des Straflenbaus sind eine grofle Zahl von Wettbewerbern in Polen aktiv. Dazu gehˆren Budimex Dromex, Hochtief, Mostostal Waszawa, Skanska und Warbud.

48.Angesichts der geringen Marktanteile der Parteien, dem Umstand dass es sich bei Kirchner um einen relativ kleinen Wettbewerber handelt und der Vielzahl der Wettbewerber wird der Zusammenschluss zu keiner erheblichen Behinderung effektiven Wettbewerbs im Bereich des Straflenbaus in Deutschland, ÷sterreich oder Polen f¸hren.

c. Sonstiger Tiefbau und Ingenieurtiefbau

53.Strabag sch‰tzt den deutschen Markt f¸r sonstigen Tiefbau und Ingenieurtiefbau auf einen Wert von ca. Ä 19,1 Mrd. bezogen auf das Jahr 2007. Strabag erzielte Ums‰tze in Hˆhe von Ä [Ö] Mrd.; Kirchners Ums‰tze beliefen sich auf Ä [Ö] Mio. Der gemeinsame Marktanteil bel‰uft sich damit auf ca. [5-10]%. In den mˆglichen Marktsegmenten betr‰gt der gesch‰tzte gemeinsame Marktanteil [5-10]% f¸r Tunnelbau, [5-10]% f¸r Br¸ckenbau und [5-10]% f¸r sonstigen Tiefbau.

54.Bei den bedeutendsten Wettbewerbern handelt es sich um Hochtief, Bilfinger Berger, Max Bˆgl, Wolff&M¸ller sowie zahlreiche mittelst‰ndische Unternehmen.

55.Aufgrund der geringen gemeinsamen Marktanteile und der groflen Zahl von Wettbewerbern wird der Zusammenschluss nicht zu einer erheblichen Behinderung effektiven Wettbewerbs in den Bereichen des sonstigen Tiefbaus und Ingenieurtiefbaus f¸hren.

d. Projektentwicklung

56.Strabag sch‰tzt das Volumen des deutschen PPP-Marktes, der den Wesentlichen Teil des Marktes f¸r Projektentwicklung ausmacht, auf Ä 2,3 Mrd. und 80 Projekte im Jahr 2007. W‰hrend Strabag sich prim‰r auf gewerbliche oder sehr grofle PPP-Projekte insbesondere auflerhalb Deutschlands fokussiert, ist Kirchner nur in [Ö] kleineren PPP-Projekten in Deutschland engagiert. Die Zusammenschlussbeteiligten haben im Jahr 2007 bei der Projektentwicklung in Deutschland einen Umsatz von Ä [Ö] Millionen (Strabag) und [Ö] Millionen (Kirchner) erzielt. Der gemeinsame Marktanteil bel‰uft sich auf [0-5]%.

57.Aufgrund der geringen gemeinsamen Marktanteile wird der Zusammenschluss nicht zu einer erheblichen Behinderung effektiven Wettbewerbs im Bereich der Projektentwicklung f¸hren.

2.2. Baustoffmarkt f¸r gebrochenen Naturstein

58.Kirchner ist an vier Steinbr¸chen zur Produktion von Kalkstein in Th¸ringen kontrollierend oder mitkontrollierend beteiligt. In einem Radius von 80km um die jeweilige Produktionsst‰tte befinden sich derzeit keine Produktionsstandorte von Strabag f¸r Kalkstein. Im r‰umlich relevanten Markt verf¸gt Strabag lediglich ¸ber einen Steinbruch zum Abbau von Diabas [Ö].

59.F¸r den Fall der engstmˆglichen Produktmarktabgrenzung, also jeweils separaten M‰rkten f¸r die Produktion von Kalkstein einerseits und Diabas und mit Diabas austauschbare Edelsplitte andererseits, kommt es somit derzeit zu keinen horizontalen ‹berschneidungen zwischen den Zusammenschlussbeteiligten. Ferner sind die Marktanteile der Parteien im jeweiligen relevanten Markt gering. Laut Strabags Sch‰tzungen erzielte Kirchner im Jahr 2007 einen Anteil von [0-5]% im lokalen Markt f¸r Kalkstein. Im relevanten Markt f¸r Diabas sch‰tzt Strabag seinen Anteil auf [10-20]%.

60.In einem weiter gefassten Produktmarkt f¸r alle Arten von gebrochenem Naturstein k‰mme es dementsprechend zwar zu ‹berschneidungen zwischen den Parteien im r‰umlich relevanten Markt, jedoch nicht zu hohen gemeinsamen Marktanteilen.

61.Ferner gibt Strabag an, dass in der Produktion von gebrochenem Naturstein zahlreiche Wettbewerber, insbesondere Bickhardt Bau, Hanson, Mitteldeutsche Hartstein-Industrie und Rhˆnbasalt aktiv sind.

62.Angesichts der geringen Marktanteile der Parteien unabh‰ngig von der exakten Marktabgrenzung sowie der Pr‰senz zahlreicher Wettbewerber wird der Zusammenschluss nicht zu einer wesentlichen Behinderung effektiven Wettbewerbs im Bereich des gebrochenen Natursteins f¸hren.

2.3. Vertikale Beziehungen

63.Durch den Zusammenschluss kommt es zu zwei relevanten vertikalen Beziehungen. Gebrochener Naturstein wird zur Herstellung von Asphaltmischgut verwendet, das wiederum als Input f¸r den Straflenbau verwendet wird.

64.Der beabsichtigte Zusammenschluss f¸hrt jedoch auf keinem der M‰rkte, die von der Kommission gepr¸ft wurden, zu gemeinsamen Marktanteilen der Parteien von 25% oder mehr. Etwaige wettbewerbliche Auswirkungen aufgrund vertikaler Beziehungen kˆnnen folglich nur vom relevanten Markt f¸r Asphaltmischgut ausgehen, der zur Pr¸fung an das Bundeskartellamt verwiesen worden ist. Die Analyse dieser wettbewerblichen Auswirkungen wird somit Teil der weiteren Pr¸fung durch das Bundeskartellamt sein.

3. Ergebnis

65.Aufgrund der vorgenannten Erw‰gungen gibt der Zusammenschluss keinen Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt in Bezug auf die relevanten M‰rkte, die nicht an das Bundeskartellamt verwiesen worden sind. Es bestehen daher keine ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit des beabsichtigten Zusammenschlusses mit dem Gemeinsamen Markt.

VI. SCHLUSSFOLGERUNG

66.Aus diesen Gr¸nden hat die Kommission entschieden, den Zusammenschluss f¸r vereinbar mit dem Gemeinsamen Markt und mit dem EWR-Abkommen zu erkl‰ren. Diese Entscheidung beruht auf Art. 6(1)(b) der Fusionskontrollverordnung.

F¸r die Kommission (unterzeichnet) Neelie KROES Mitglied der Kommission

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EUC

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