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Valentina R., lawyer
Dieser Text wird allein zum Zwecke der Information zug‰nglich gemacht. Eine Zusammenfassung dieser Entscheidung ist in allen Amtssprachen der Gemeinschaft im Amtsblatt der Europ‰ischen Union verˆffentlicht.
Nur der englische Text ist verbindlich.
Artikel 8 (1) Datum: 13/07/2005
Br¸ssel, den 13.07.2005
SG-Greffe(2005) D/203625
vom 13.07.2005
¸ber die Vereinbarkeit eines Zusammenschlusses mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen
Vom 13.07.2005
¸ber die Vereinbarkeit eines Zusammenschlusses mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen
(Nur der [englische] Wortlaut ist verbindlich)
(Text von Bedeutung f¸r den EWR)
DIE KOMMISSION DER EUROPƒISCHEN GEMEINSCHAFTEN,
gest¸tzt auf den Vertrag zur Gr¸ndung der Europ‰ischen Gemeinschaft,
gest¸tzt auf das Abkommen ¸ber den Europ‰ischen Wirtschaftsraum, insbesondere auf Artikel 57,
gest¸tzt auf die Verordnung (EG) Nr. 139/2004 des Rates vom 20. Januar 2004 ¸ber die Kontrolle von Unternehmenszusammenschl¸ssen, insbesondere auf Artikel 8 Absatz 1,
gest¸tzt auf die Entscheidung der Kommission vom 10. M‰rz 2005 zur Einleitung des Verfahrens in dieser Sache,
nach Anhˆrung des Beratenden Ausschusses f¸r Unternehmenszusammenschl¸sse,
gest¸tzt auf den Schlussbericht des Anhˆrungsbeauftragten in dieser Sache,
1.(1) Am 20. Januar 2005 wurde bei der Kommission ein Zusammenschlussvorhaben gem‰fl Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 139/2004 des Rates (ÑFusionskontrollverordnungì) angemeldet, demzufolge das Unternehmen Celanese Corporation (ÑCelaneseì, USA), das von Blackstone Crystal Holdings Capital Partners (ÑBlackstoneì, Cayman Inseln) kontrolliert wird, im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Fusionskontrollverordnung die Kontrolle ¸ber die Gesamtheit des Unternehmens Acetex Corporation (ÑAcetexì, Kanada) durch Aktienkauf erwirbt.
1ABl. L 24 vom 29.1.2004, S. 1
2ABl. C ...vom...200., S....
3ABl. C ...vom...200., S....
2.(2) Am 17. Februar 2005 haben die Anmelder Verpflichtungszusagen vorgelegt, wonach sie u.a. noch mindestens f¸nf Jahre nach dem Zusammenschluss das Acetex-Werk im franzˆsischen Pardies weiterf¸hren und danach streben, eine durchschnittliche *4 Jahresproduktion von [350-450]Kilotonnen Essigs‰ure und [100-200] Kilotonnen Vinylacetatmonomer (VAM) aufrechtzuerhalten. Mit dieser Zusage konnten die ernsthaften Bedenken der Kommission wegen der drohenden einseitigen und koordinierten wettbewerbswidrigen Folgen des Zusammenschlusses nicht ausger‰umt werden. Hierdurch w‰re die Situation, die Anlass zu den Bedenken der Kommission gegeben hatte, lediglich aufrechterhalten worden, ohne einen Beitrag zur Ausr‰umung oder Abschw‰chung dieser Bedenken zu leisten.
3.(3) Am 10. M‰rz 2005 kam die Kommission nach einer Pr¸fung des angemeldeten Vorhabens zu dem Schluss, dass es unter die Fusionskontrollverordnung f‰llt und Anlass zu ernsthaften Zweifeln hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen gibt, die durch die Verpflichtungszusagen der Anmelder nicht ausger‰umt werden konnten. Daher leitete die Kommission das Verfahren gem‰fl Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe c der Fusionskontrollverordnung ein.
4.(4) Der Beratende Ausschuss f¸r die Kontrolle von Unternehmenszusammenschl¸ssen erˆrterste den Entwurf dieser Entscheidung am 22. Juni 2005.
5.(5) Bei Blackstone handelt es sich um eine in den USA ans‰ssige private Investitionsbank, die vornehmlich in den Bereichen Finanzberatung, Kapitalanlagen und Immobilienanlagen t‰tig ist. Wie nachstehend (Erw‰gungsgr¸nde 6 und 7) n‰her ausgeführt wird, ist mit ÑCelaneseì, eines der von Blackstone kontrollierten Unternehmen auf den gleichen Produktm‰rkten vertreten wie Acetex.
6.(6) Das Chemieunternehmen Celanese ist weltweit vor allen Dingen in folgenden vier Bereichen t‰tig: Chemikalien, Acetate, technische Polymere und Inhaltsstoffe f¸r Nahrungsmittel. Zu den von Celanese hergestellten chemischen Erzeugnissen z‰hlen chemische Grundstoffe wie Essigs‰ure, Essiganhydrid und VAM, besondere Chemikalien wie Polyvinylalkohol (ÑPVALì) und Emulsionen sowie Spezialchemikalien einschliefllich Karbons‰uren, Alkohole, Amine und Ester.
7.(7) Acetex ist im Acetyl- und im Kunststoffgesch‰ft t‰tig. Seine Hauptprodukte sind Essigs‰ure und VAM, mit denen es im Gesch‰ftsjahr 2003 mehr als 70 % seines Umsatzes im Acetylbereich erzielte. Ferner stellt Acetex folgende Essigs‰urederivate her: Acetylanhydrid, PVAL und Polyvinylacetat (ÑPVACì). Durch die ‹bernahme von AT Plastics Inc. im Jahre 2003 entwickelt und produziert Acetex ferner Spezialkunststoffharze (ìSpezialpolymereî) und Filmprodukte.
* Teile dieses Textes wurden ausgelassen, um zu gew‰hrleisten, dafl keine vertraulichen Informationen bekanntgegeben werden; diese Teile sind durch eckige Klammern und ein Sternchen gekennzeichnet.
4 Auch abgek¸rzt als Ñtsd. tì.
8.(8) Celanese und Acetex haben einen Vertrag (Arrangement Agreement) geschlossen, wonach Blackstone und die mit ihm verbundenen Anlagefonds ¸ber Celanese indirekt s‰mtliche emittierten ausstehenden Stammaktien von Acetex erwerben. F¸r den Vollzug der ‹bernahme gilt als Bedingung, dass zwei Drittel der Stimmen aus der Inhaberschaft von Aktien, Optionen und Optionsscheinen an Acetex zustimmen.
9.(9) Das Vorhaben stellt somit einen Zusammenschluss im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b) der Fusionskontrollverordnung dar.
10.(10) Die beteiligten Unternehmen erzielen zusammen einen weltweiten Gesamtumsatz von mehr als 2,5 Mrd. EUR([Ö] im Falle von Blackstone und [Ö] im Falle von Acetex). Sowohl Blackstone als Acetex erzielen einen gemeinschaftswerten Gesamtumsatz von mehr als 100 Mio. EUR. Ihr Gesamtumsatz liegt in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und im Vereinigten Kˆnigreich jeweils ¸ber 100 Mio. EUR. Sowohl Blackstone als auch Acetex erreichten dabei jeweils Ums‰tze von jeweils mehr als 25 Mio. EUR. Der Zusammenschluss hat daher gemeinschaftsweite Bedeutung im Sinne von Artikel 1 Absatz 3 der Fusionskontrollverordnung.
11.(11) Das Vorhaben f¸hrt zu einer Reihe horizontaler ‹berschneidungen und vertikaler Verbindungen. Die T‰tigkeiten der Anmelder ¸berschneiden sich in vier Produktbereichen, n‰mlich Essigs‰ure, VAM, Essiganhydrid und PVAL.
12.(12) Der Markttest der Kommission hat ergeben, dass es sich bei den vier genannten Produkten um wichtige Bausteine f¸r nachgelagerte Erzeugnisse handelt, die nicht durch andere Produkte ersetzt werden.
13.(13) Essigs‰ure ist ein chemisches Zwischenerzeugnis, das in der Herstellung zahlreicher anderer Chemikalien einschliefllich VAM, PVAL, Essiganhydrid, Acetatester und Monochloressigs‰ure verwendet wird. Bei reiner Essigs‰ure handelt es sich um eine geruchlose, ‰tzende und entflammbare Fl¸ssigkeit, die bei 16,7∞C gefriert. Bei einer Reaktion von Essigs‰ure mit Alkohol oder Aminen entstehen Ester oder Amide. Essigs‰ure kann auch mit Alkenen zu Acetatester reagieren. Bei Erhitzung ¸ber 400∞C zersetzt sich Essigs‰ure und ermˆglicht die Produktion entweder von Kohlendioxyd und Methan oder Keten und Wasser.
14.(14) Essigs‰ure kann mittels zweier Methoden gewonnen werden: Oxydation von Acetaldehyd oder Karbonisierung von Methanol. Die h‰ufigste Technologie ist die Karbonisierung von Methanol, auf die etwa 65 % aller hergestellten Essigs‰ure entfallen.
5 Im Gesch‰ftsjahr 2003.
15.(15) Essigs‰ure ist ein Massenrohstoff, der in unterschiedlichen Konzentrationen gehandelt wird. Zur Verwendung in Nahrungs- oder in Arzneimitteln sind zus‰tzliche Bescheinigungen ¸ber die Einhaltung der einschl‰gigen gesetzlichen Anforderungen erforderlich. Essigs‰ure f¸r diese Anwendungen unterscheidet sich in chemischer Hinsicht jedoch nicht von Essigs‰ure f¸r industrielle Anwendungen. Die wichtigsten Abnehmer sind u.a. Clariant, DuPont, Dow und BASF.
16.(16) Die Kommission hat in einem fr¸heren Fall die Vermutung ge‰uflert, dass es sich beim Essigs‰uremarkt um einen gesonderten relevanten sachlichen Markt handelt. Letzten Endes wurde die Frage jedoch damals offen gelassen.
17.(17) Im vorliegenden Fall hat die Marktuntersuchung jedoch ergeben, dass Essigs‰ure einen gesonderten Produktmarkt bildet und auch nicht durch andere Produkte ersetzt werden kann. Diese Feststellung stimmt mit der von den Anmeldern vertretenen Auffassung ¸berein. Essigs‰ure wird daher als gesonderter sachlich relevanter Markt betrachtet.
18.(18) Auch das Essigs‰urederivat VAM ist ein chemischer Grundstoff. Es kann auf mehreren Wegen hergestellt werden: (i) durch Hinzuf¸gung von Essigs‰ure zu Acetylen, (ii) durch Hinzuf¸gung von Essigs‰ure zu Ethylen, (iii) durch Reaktion von Essiganhydrid mit Essigaldehyd. Die meistverwendete Methode ist derzeit die oxydative Hinzuf¸gung von Essigs‰ure zu Ethylen.
19.Ein wichtiges Merkmal von VAM ist seine chemische Instabilit‰t. Um den Grundstoff zu stabilisieren, werden Hydroquinon- oder Diphenylamin-Inhibitoren hinzugef¸gt. In welchem Ausmafl diese Inhibitoren hinzugef¸gt werden, h‰ngt von der angestrebten Qualit‰t von VAM, ihrer Endverwendung oder dem Standort des Abnehmers ab. VAM ist ein wichtiger Bestandteil von Polyvinylacetat und PVAL. F¸r diese beiden nachgelagerten Erzeugnisse werden derzeit ungef‰hr 70-80 % der weltweiten Erzeugung von VAM als Eingangsstoff verwendet. Die wichtigsten Abnehmer sind u.a. Air Products, Kuraray, Polimeri und BASF.
20.In fr¸heren Untersuchungen hatte die Kommission die Frage offen gelassen, ob VAM einen gesonderten sachlich relevanten Markt darstellt. Nach Angaben der Anmelder kˆnnen die Abnehmer bei bestimmten Verwendungszwecken leicht auf andere Monomere als Eingangsstoff umstellen. Daher seien rund 60 % des weltweit produzierten VAM substituierbar. Diese Auffassung wird durch die Marktuntersuchung nicht g‰nzlich best‰tigt. Einige Abnehmer vertreten sogar die Ansicht, dass der sachliche Markt noch enger definiert werden sollte, da sie VAM von einer bestimmten Qualit‰t mit einem geringen Beisatz an Inhibitoren verwenden. Die meisten der Abnehmer, die sich zu dieser Frage ge‰uflert haben (85 %), stufen VAM jedoch als einen eigenst‰ndigen Produktmarkt ein, der wiederum keiner weiteren Untergliederung bed¸rfe. Daher wird in dieser Sache VAM als gesonderter sachlich relevanter Markt betrachtet.
COMP/M. 3435 ñ Lyondell / Millennium
COMP/M. 1097- Wacker / Air Products; COMP/M. 3001 - Celanese / Clariant Emulsions Business.
21.Der chemische Grundstoff Essiganhydrid wird vor allem (zu ungef‰hr 75 %) zur Produktion von Celluloseacetatflocken verwendet, die wiederum als Rohmaterial f¸r Acetatfilterstrang (f¸r Zigarettenfilter, Garn und bestimmte Werkstoffe) benˆtigt werden. Weitere Verwendungsformen von Essiganhydrid sind u.a. die Produktion von Arzneimitteln und Reinigungsmitteln. Zu den wichtigsten Abnehmern z‰hlen Clariant, Unichemica, BASF, Rhodia und Sabanci.
22.Die beiden wichtigsten Produktionstechnologien f¸r Essiganhydrid sind heutzutage (i) ein Verfahren auf Ketenbasis und (ii) die Carbonylation von Methylacetat. Essiganhydrid wird nicht in unterschiedlichen Konzentrationen gehandelt. Wie Essigs‰ure wird auch Essiganhydrid teilweise an in der Nahrungsmittelindustrie verwendet, wof¸r zus‰tzliche Zulassungen erforderlich sind.
23.Die Kommission hat sich bisher noch nicht mit dem Markt f¸r Essiganhydrid befasst. Der f¸r die Zwecke dieses Verfahrens vorgenommene Markttest hat ergeben, dass Essiganhydrid wegen fehlender Substituierbarkeit durch andere Erzeugnisse als gesonderter Produktmarkt zu betrachten ist. Dies stimmt auch mit den von den Anmeldern vorgelegten Angaben ¸berein. In dieser Sache wird Essiganhydrid als eigenst‰ndiger relevanter sachlicher Markt betrachtet.
24.PVAL ist ein wasserlˆsliches synthetisches Polymer, das der grˆfleren Gruppe der Hochbarrierepolymere angehˆrt. PVAL wird aus polymerisiertem VAM gewonnen und zeichnet sich aus durch Widerstandsf‰higkeit gegen ÷l, Schmierstoffe und Lˆsungsmittel, hohe Bruchfestigkeit und Flexibilit‰t sowie eine hohe Sauerstoffbarriere. PVAL ist in zwei Formen erh‰ltlich: vollst‰ndig hydrolysiert und teilweise hydrolysiert. Vollst‰ndig hydrolysiertes PVAL wird im Wesentlichen bei der Papierbeschichtung, in hydrophilen Fasern wie Baumwoll- und Viscosezellgarn sowie in Sch¸tzh¸llen in Sicherheitsglas verwendet. Teilweise hydrolysierte St‰rken werden als Schutzkolloide in Emulsionen, in wieder befeuchtbaren Klebstoffen sowie in Viskose- und Polyesterfasern und in Druckplatten verwendet. S‰mtliche Hersteller kˆnnen vollst‰ndig hydrolisierte Reinheitsgrade herstellen. Teilweise hydrolysiertes PVAL wird in kleinen S‰tzen hergestellt.
25.Die Marktuntersuchung hat gezeigt, dass es keine Ersatzprodukte f¸r PVAL gibt. Diese Auffassung wurde von den Anmeldern nicht bestritten. Daher wird PVAL in dieser Sache als ein gesonderter sachlich relevanter Markt eingestuft.
Nach Auffassung der Anmelder sind die r‰umlichen M‰rkte f¸r Essigs‰ure, VAM und Essiganhydrid aus folgenden f¸nf Gr¸nden Weltm‰rkte:
• Mehr als 20 % der westeurop‰ischen Nachfrage werden eingef¸hrt.
• Der weltweite Handel wird weder durch Transportkosten noch durch Einfuhrzˆlle oder innerstaatliche Vorschriften behindert.
• Die groflen weltweiten Hersteller beliefern Westeuropa ausschlieflig ¸ber Einfuhren.
• Die globalen Handelsstrˆme verlagern sich frei zwischen Asien, Osteuropa, Westeuropa und Nordamerika in Reaktion auf Ver‰nderungen bei den lokalen Angebots- und Nachfragebedingungen.
• Die Preise in den verschiedenen geografischen Gebieten der Welt scheinen in einem hohen Zusammenhang untereinander zu stehen.
Im Falle von PVAL st¸tzen die Anmelder ihre Auffassung von einem weltweiten Markt auf die Kommissionsentscheidung in der Sache COMP/M.1469 Solvay / BASF.
Die Kommission hat bisher noch keine r‰umliche Abgrenzung des Essigs‰uremarktes vorgenommen. In ihrer Entscheidung in der Sache Lyondell/Millennium, dass der geografische Markt f¸r Essigs‰ure mindestens EWR-weit ist.
Wie nachstehend in Tabelle 1 gezeigt wird, deckten Einfuhren nach Westeuropa im Zeitraum 2001-2003 im Durchschnitt 20 % der westeurop‰ischen Nachfrage.
2001
2002
2003
Durchschnitt
Einfuhren insgesamt262.1 (in tsd. Tonnen)
328.1
303.7
298.0
% der19% Gesamtnachfrage
23%
20%
20%
Quelle: Tecnon Orbichem, Global Trade Information Service (nachstehend ìGTISî) - Einfuhrdaten
30.Die anmeldenden Unternehmen rechnen damit, dass die Abh‰ngigkeit Westeuropas von Essigs‰ureeinfuhren langfristig zunimmt, was die Annahme von einem Weltmarkt weiter untermauert. Obwohl Westeuropa bereits jetzt 20 % seiner Essigs‰urenachfrage durch Einfuhren deckt und die Nachfrage (laut Tecnon) in Westeuropa wie auch weltweit weiterhin zunehmen d¸rfte, werden derzeit keine neuen Essigs‰ure-Produktionsanlagen in Westeuropa zur Deckung des Nachfrageanstiegs geplant. Wie nachstehend in den Erw‰gungsgr¸nden 88 bis 90 n‰her ausgef¸hrt wird, werden neue Werke vor allem im Nahen Osten und in Asien geplant, um vom Zugang zu Rohstoffen und/oder M‰rkten zu profitieren. Die Essigs‰ureproduktion aus diesen neuen Anlagen kˆnnte mit bestehenden europäischen Kapazit‰ten konkurrieren./in Konkurrenz zu den bestehenden europäischen Kapazit‰ten treten.
31.Die Kommissionsuntersuchung hat best‰tigt, dass die groflen weltweiten Essigs‰urehersteller Westeuropa ausschlieflig mit Einfuhren aus anderen Weltregionen bedienen. Seit dem Jahr 2000 beliefert Celanese s‰mtliche Abnehmer weltweit aus Werken in den Vereinigten Staaten und Asien. BP hat best‰tigt, dass es Anfang 2007 eines seiner EWR-Werke schlieflen wird. Zu den Essigs‰ureproduzenten, die den EWR aus anderen Gebieten beliefern, z‰hlen ferner Millennium mit Werken in Nordamerika sowie die Eurochem (Russland), MSK (Serbien) und Azot Severodonetsk (Ukraine).
32.VAM wird in erheblichem Umfang zwischen Asien, Osteuropa, Westeuropa und Amerika gehandelt. Im Jahr 2003 kamen 60% der Gesamteinfuhren nach Westeuropa (vornehmlich EWR) aus Nordamerika, 23% aus Osteuropa und 14% aus Asien. Auflerdem zeigt Tabelle 2, dass die Handelsstrˆme zwischen den verschiedenen Erdteilen in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen unterlagen. Beispielsweise schwankten die nordamerikanischen Einfuhren nach Asien in den letzten Jahren (64 % im Jahr 1999, 45 % im Jahr 2001 und 85 % im Jahr 2003). ƒhnliche Schwankungen weisen die Ausfuhren von Asien nach Westeuropa im gleichen Zeitraum auf (weniger als 1 % im Jahr 1999, 22 % im Jahr 2001 und 14 % im Jahr 2003).
BestimmungsHerkunfts-gebiet gebiet
1999
2000
2001
2002
2003
Insge- % Summe % Summe % Summe % Summe %
samt in t in t in t in t in t
NordamerikaWesteuropa 13.892 99% 515 50% 300 2% 276 31% 164 37%
Asien 49 <1% 159 16% 15.415 96% 270 30% 200 45%
Osteuropa 0 0 0 0 0 0 0 0 2 <1%
Sonstige 161 1% 352 34% 290 2% 355 40% 76 17%
Insgesamt 14.102 100% 1.026 100% 16.004 100% 900 100% 443 100%
WesteuropaNordamerika 145.956 91% 159.050 84% 159.143 61% 229.226 70% 182.774 60%
Osteuropa 14.798 9% 25.705 14% 41.693 16% 32.906 10% 70.149 23%
Asien 4 <1% 66 <1% 56.432 22% 59.837 18% 41.061 14%
Sonstige 55 <1% 5.440 3% 4.818 2% 6.156 2% 9.732 3%
Insgesamt 160.813 100% 190.261 100% 262.086 100% 328.125 100% 303.716 100%
Nordamerika 305.616 64% 278.177 74% 60.607 45% 124.796 52% 209.126 85%
Westeuropa 153.700 32% 71.867 19% 62.168 46% 87.861 36% 24.932 10%
Osteuropa 2.759 <1% 18.129 5% 1.578 1% 19.587 8% 5.069 2%
Sonstige 13.856 3% 5.691 2% 9.826 7% 8.889 4% 6.204 3%
Insgesamt 475.930 100% 373.865 100% 134.179 100% 241.132 100% 245.331 100%
Q UELLE: Einfuhrdaten von GTIS
Asien
33.Diese Schwankungen weisen auf die Existenz eines Weltmarkts f¸r Essigs‰ure hin, indem die Handelsstrˆme zwischen den Regionen ohne Probleme flieflen und auf Nachfrageschwankungen unabhängig vom Standort reagieren kˆnnen.
Die Anmelder sind der Auffassung, dass die problemlose Transportierbarkeit von Essigs‰ure weltweit eine d‰mpfende Wirkung auf die Preise hat. Um ihre These von einem engen Zusammenhang zwischen den Essigs‰urepreisen in den verschiedenen Erdteilen zu untermauern, haben die Anmelder eine Preiskorrelationsanalyse
Quelle: GTIS-Einfuhrdaten, S. 33 des Formblatts CO.
vorgelegt . Das Beratungsunternehmen LECG hat hierzu im Auftrag der Anmelder die verschiedenen Essigs‰urepreise weltweit verglichen. Nach Ansicht der Anmelder weist die Studie einen engen Zusammenhang auf, der die Annahme eines Weltmarkts f¸r Essigs‰ure belegt.
Die Kommission konnte diese Ergebnisse best‰tigen, bezweifelt aber die Eindeutigkeit der Korrelation wegen anderer gemeinsamer Faktoren, die in der Analyse der Anmelder nicht enthalten waren. In Reaktion auf diesen Einwand legte LECG eine zweite Studie vor, die auch eine Kointegrations- und eine Granger-Kausalit‰tsanalyse unter Verwendung von Essigs‰urepreisen aus unterschiedlichen Regionen der Welt enthielt. Diese Studie zeigt, dass die regionalen Essigs‰urepreise kointegriert sind, d.h. dass zwischen den Preisen in den unterschiedlichen Erdteilen eine langfristige Beziehung besteht. Diese Auffassung wird gest¸tzt und gest‰rkt durch die Ergebnisse der Granger-Kausalit‰tstests. Die Kommission vertrat jedoch die Auffassung, dass das grundlegende Modell falsche Spezifikationen aufwies und die angef¸hrte Art von Beweisen zwar Parallelit‰ten in der Preisentwicklung aufzeigt, aber nicht in der Lage ist, die wettbewerbliche Ursache daf¸r zu identifizieren. Die Ergebnisse der beiden Studien betrachtet die Kommission daher als nicht zwingend. Auf der einen Seite scheinen sie keine Beweise f¸r das Vorhandensein eines Weltmarktes zu bieten, auf der anderen lassen sie aber Zweifel an der Annahme enger gefasster M‰rkte f¸r Essigs‰ure aufkommen.
36.Die beteiligten Unternehmen haben eine zus‰tzliche ˆkonometrische Studie von Professor Jerry Hausman (MIT) und dem LECG vorgelegt. In dieser Studie werden die Folgen unerwarteter Produktionsausf‰lle (wegen Ausfalls der Anlagen oder Engp‰ssen bei Rohmaterialien etc.) auf die Essigs‰urepreise untersucht. Nach Auffassung der Anmelder weist diese Studie eindeutig nach, dass unerwartete Produktionsausf‰lle in einem geografischen Gebiet die Preise in anderen Gebieten beeinflussen und damit das Vorhandensein eines Weltmarktes ¸berzeugend belegen. In der Studie wird dargelegt, dass unerwartete Ausf‰lle in Asien Auswirkungen auf die Preise in Westeuropa nach sich zogen. W‰hrend die Anmelder dieses Ergebnis als einen nachdr¸cklichen Beleg f¸r die geografische Integration der M‰rke Westeuropa und Asien deuten, betrachtet die Kommission auch diese Fakten nicht als zwingenden Beweis. Dabei st¸tzt die Kommission ihren Einwand vor allem auf den Umstand, dass Produktionsausf‰lle in Europa anscheinend keine nennenswerten Auswirkungen auf die Preise in Asien hatten.
Die Kommission hat diese Studie dupliziert und zus‰tzliche statistische Tests vorgenommen, um das Ausmafl der Preisfolgen zu bestimmen. Die Liste der unerwarteten Produktionsausf‰lle wurde auf der Grundlage der Tecnon-Daten (die von den Anmeldern genutzt und vorlegt waren) erstellt und durch zutreffendere Angaben ¸ber Dauer und Folgen der Ausf‰lle erg‰nzt, die die Kommission in ihren Fragebˆgen von den Wettbewerbern erhalten hatte. Anders als die Anmelder konzentrierte die Kommission ihre Untersuchung auf unerwartete Produktionsausf‰lle in Westeuropa, um festzustellen, ob dieses Gebiet einen gesonderten relevanten Markt bildet. Dabei stellte sie fest, dass unerwartete Ausf‰lle in der Essigs‰ureproduktion in Westeuropa keine statistisch signifikanten Auswirkungen in anderen Erdteilen nach sich zogen. Das mag jedoch an der geringen Zahl der festgestellten Produktionsausf‰lle gelegen haben.
ICIS-Daten 1997-2004
Figure 1: Acetic Acid Spot Prices Comparison of Acetic Acid Price Trends Across Regions ICIS Spot Price Data 1997-2004
900
800
700
600
500
$ / MT400
300
200
100
0
juil-97 juil-98 juil-99 juil-00 juil-01 juil-02 juil-03 juil-04avr-97oct-97avr-98oct-98avr-99oct-99avr-00oct-00avr-01oct-01avr-02oct-02avr-03oct-03avr-04oct-04janv-97janv-98janv-99janv-00janv-01janv-02janv-03janv-04
ICIS Acid Europe SPOT FOB RDAM T1 "Low" ($/MT) ICIS Acid Europe SPOT FD NWE "Low" ($/MT)
ICIS Acid Asia Pacific SPOT CFR S.E.ASIA ($/MT)
ICIS Acid US Gulf SPOT FOB EXPORT ($/MT)
38.Die (von den Anmeldern vorgelegten) Angaben in Schaubild 1 zeigen, dass sich die Essigs‰urepreise in den verschiedenen Erdteilen im Groflen und Ganzen einheitlich entwickeln. Die Zahlen erstrecken sich auf einen Zeitraum von sieben Jahren und deuten darauf hin, dass die Preise in den verschiedenen Erdteilen zwar kurzfristig voneinander abweichen kˆnnen, langfristig aber einen Trend zum Gleichgewicht aufweisen. Die Preise in den verschiedenen Erdteilen bewegen sich um dieses Gleichgewichtsniveau herum, weil die Handelsstrˆme Ver‰nderungen in den regionalen Angebots- oder Nachfragebedingungen ausgleichen, wobei auch k¸nftig zu rechnen ist. Wie Akzo Nobel in seiner Antwort auf den Fragebogen der Kommission ausf¸hrte, "liegen die Preise in Asien derzeit hˆher, aber das kann sich leicht wieder ‰ndern".
39.Die Anmelder haben eine zus‰tzliche ˆkonometrische Studie vorgelegt, in der die Folgen unerwarteter Produktionsausf‰lle auf die Handelsstrˆme zwischen den verschiedenen Erdteilen untersucht werden. Dabei kommt die Studie nach Auffassung der beteiligten Unternehmen zu dem Ergebnis, dass es sich beim Essigs‰uremarkt um einen Weltmarkt handelt. Da die Produktionskapazit‰ten in Nordamerika weit ¸ber der dortigen Nachfrage liegen, richten die dortigen Produzenten ihre Ausfuhren vornehmlich in jene Erdteile, in denen die Gewinnaussichten gerade die g¸nstigsten sind. In den Augen der Kommission best‰tigen die Zahlen in Tabelle 2 die wichtige Rolle der nordamerikanischen Hersteller. Allerdings kˆnnte der Einwand erhoben werden, dass die Kommission auch hieraus nicht auf das Vorhandensein eines Weltmarktes als r‰umlich relevanter Markt schlieflen kann, da sich nicht eindeutig feststellen l‰sst, dass asiatische Produzenten einen Wettbewerbsdruck auf den EWR-Markt aus¸ben. Allerdings hebt die Studie den potenziellen Wettbewerbsdruck hervor, den in Nordamerika ans‰ssige Produzenten auf andere Erdteile aus¸ben.
40.Die Kommission hat eine eigene Studie¸ber die Auswirkungen unerwarteter Produktionsausf‰lle auf die Handelsstrˆme auf Essigs‰ure vorgenommen. Um die Solidit‰t der Studien der Anmelder zu pr¸fen, hat die Kommission andere ˆkonometrische Vorgaben verwendet als die Anmelder. Nach den Ergebnissen der Kommission wiesen unerwartete Produktionsausf‰lle in Westeuropa einen positiven und statistisch signifikanten Zusammenhang mit Essigs‰ureeinfuhren aus Nordamerika auf. Das Zahlenmaterial reicht jedoch nicht aus, um festzustellen, in welchem Ausmafl sich diese Ausf‰lle auf Einfuhren aus Asien nach Westeuropa auswirkten.
(41) Aus der von der Kommission durchgef¸hrten ˆkonometrischen Studie geht hervor, dass der EWR f¸r sich genommen keinen gesonderten geographischen Markt f¸r Essigs‰ure bildet. Unerwartete Produktionsausf‰lle im EWR scheinen zu einem Anstieg der Einfuhren aus Nordamerika gef¸hrt zu haben. Auf der Grundlage dieser Studie muss der relevante geographische Markt f¸r Essigs‰ure mindestens den EWR und Nordamerika umfassen. Die f¸r die Studie zur Verf¸gung stehenden Daten reichten jedoch nicht aus, um Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Folgen dieser Produktionsausf‰lle auf Ausfuhren von Asien in den EWR zu ziehen.
(42) In Anbetracht dieser Handelsstrˆme hat die Kommission auch die mit dem interkontinentalen Handel verkn¸pften Transaktionskosten (vor allem Befˆrderungskosten, Lagerkosten und Einfuhrzˆlle) untersucht, die f¸r die W¸rdigung der globalen Handelsstrˆme von Bedeutung sind. Die Lagerkosten sind niedrig, in allen Regionen etwa gleich und fallen in vielen F‰llen auch dann an, wenn Essigs‰ure innerhalb einer bestimmten Region befˆrdert wird. Sie wirken sich daher nur in begrenztem Umfang auf die Preise aus. Nach Angaben der Anmelder wird Essigs‰ure in Asien ausschliefllich auf der Grundlage von Kosten, Versicherungen und Fracht verkauft, in Westeuropa und Nordamerika hingegen wesentlich auf Auslieferungsgrundlage . In den USA betragen die Einfuhrzˆlle f¸r
16 Jerry Hausman, Mary Coleman, James Langenfeld (2005): Natural experiment analysis of trade flows.
17 B¸ro des Chefˆkonoms (2005): The extended analysis carried out by the CET.
18 Unter ÑKosten Versicherung Frachtì versteht man den Preis bis zur Auslieferung an den Haupthafen. F¸r die K‰ufer fallen zus‰tzliche Kosten an f¸r Lagertanks, Zoll und Befˆrderung zu ihrem eigenen Werk.
19 Essigs‰ure weniger als 2 % , wohingegen sie im EWR und in Asien bei 5,5 % oder darunter liegen .
(43) Laut dem von dem beteiligten Unternehmen vorgelegten und w‰hrend des Markttests best‰tigten Zahlenmaterial betrug der Durchschnittspreis in Europa im Jahr 2004 [350-450] EUR pro Tonne. Der Markttest hat zudem ergeben, dass der Durchschnittspreis in Asien im gleichen Jahr [375-475] EUR pro Tonne und in Nordamerika [375-475] EUR pro Tonne betrug. Der weltweite Durchschnittspreis lag im Jahr 2004 daher leicht ¸ber [350-450] EUR pro Tonne.
(44) Eine ausf¸hrliche Untersuchung der von der Kommission im Zuge des Markttests erhaltenen Rechnungen zeigt, dass in diesem Preis im Falle von Ausfuhren aus Nordamerika in den EWR auch die Transportkosten von [20-30] EUR pro Tonne (Stand 2004) enthalten waren. Somit entfielen [1-10] % des Auslieferungspreises auf Befˆrderungskosten. F¸r Ausfuhren aus Asien betrugen die Befˆrderungskosten im Jahr 2004 [35-45] EUR pro Tonne und machten damit [5-15] % des Auslieferungspreises aus. Unter Zugrundelegung eines Durchschnittspreises von [350-450] EUR je Tonne betragen die Lagerkosten in s‰mtlichen Erdteilen hˆchstens [15-25] EUR pro Tonne und der durchschnittliche Einfuhrzoll im EWR und in Asien weniger als [15-25] EUR pro Tonne .
(45) Der Markttest zeigt, dass die Produktionskosten in allen Erdteilen ‰hnlich hoch scheinen. Abgesehen von einigen kleineren Anlagen mit einer Jahreskapazit‰t von weniger als 250 Kilotonnen betrugen die durchschnittlichen Produktionskosten im Jahr 2004 rund [150-250] EUR pro Tonne. Angesichts eines weltweiten Durchschnittspreises von rund [350-450] EUR pro Tonne reichen die Gewinnspannen aus, um einen ungehinderten interkontinentalen Handel zu ermˆglichen.
(46) Obwohl die Befˆrderungs- und Lagerkosten sowie die Zˆlle bei Essigs‰ure nicht unbetr‰chtlich sind, stellen sie im Verh‰ltnis zum Verkaufspreis keine nennenswerte materielle Schranke f¸r interkontinentale Handelsstrˆme dar.
(47) 63 % der Konkurrenten und 61 % der Abnehmer haben in ihren Antworten auf die Fragebˆgen der Kommission den relevanten geographischen Markt als einen weltweiten Markt definiert und dies u. a. mit dem Umstand begr¸ndet, dass es sich bei Essigs‰ure um einen leicht transportierbaren Rohstoff handelt. Der interkontinentale Handel funktioniert, und regionale Engp‰sse werden ¸blicherweise durch Einfuhren aus anderen Gebieten ausgeglichen. Auflerdem geht aus den Antworten hervor, dass die Preise in den unterschiedlichen Erdteilen generell einen Trend zur Konvergenz aufweisen.
(48) Auch die geplanten Kapazit‰tsentwicklungen, die im wesentlichen im Nahen Osten und Ostasien vorgenommen werden d¸rften, scheinen die Schlussfolgerung zu
19 Laut GTIS schwankten die Einfuhren nach Nordamerika in den vergangenen Jahren und betrugen im Jahr 2003 443 Tonnen.
20 Die Anmelder geben an, dass die Einfuhrzˆlle f¸r Essigs‰ure in den EWR wegen einschl‰giger WTO-Regeln in den n‰chsten zwei Jahren auf 4,6 % sinken werden.
21 Siehe von den Anmeldern in Beantwortung des Auskunftsverlangens der Kommission vom 8. Februar 2005 vorgelegte Angaben.
13
st¸tzen, dass es sich bei dem relevanten geographischen Markt f¸r Essigs‰ure um den Weltmarkt handelt. Die Tecnon-Studie prognostiziert f¸r die Zeit bis 2009 einen betr‰chtlichen Angebots¸berschuss in Nordamerika, dem Nahen Osten und Ostasien. Es wird damit gerechnet, dass der EWR, in dem Essigs‰ure bereits ein knappes Gut ist, weitere Einfuhren aus diesen ¸brigen Gebieten t‰tigen wird. Nennenswerte gegenl‰ufige Ver‰nderungen bei den Transaktionskosten sind unwahrscheinlich.
(49) Aus diesen Gr¸nden und unter Ber¸cksichtigung der ausf¸hrlicheren, auf die neuesten Daten gest¸tzten Untersuchung der beim Beschluss zur Einleitung des Verfahrens zugrunde gelegten Faktoren spricht die jetzt verf¸gbare Beweislage in ihrer Gesamtheit trotz der nicht immer zwingenden Ergebnisse einiger der erw‰hnten Studien f¸r die Schlussfolgerung, dass der f¸r diese Entscheidung geographisch relevante Essigs‰uremarkt der Weltmarkt ist.
VAM
(50) Ohne eine genauere Abgrenzung des geographischen Marktes vorgenommen zu haben, vertrat die Kommission in ihrer Entscheidung in der Sache Celanese/Clariant - Emulsionsgesch‰ft die Auffassung, dass der geographische Markt f¸r Monomere wie VAM mindestens den EWR umfasst.
(51) Zwischen 2001 und 2004 wurden im Durchschnitt 20 % der VAM-Nachfrage in Westeuropa durch Einfuhren gedeckt.
Tabelle 3: VAM-Einfuhren nach Westeuropa
2001
2002
2003
Durchschnitt
Einfuhren insgesamt163,4 (in tsd. Tonnen)
146,1
203,6
171,0
% der Gesamtnachfrage
20%
16%
22%
20%
Quelle: Tecnon, GTIS-Einfuhrdaten
(52) Nach Auffassung der Anmelder wird die Abh‰ngigkeit Westeuropas von VAM-Einfuhren langfristig wachsen und damit weiterhin zu einer Heranbildung eines Weltmarktes beitragen. Obwohl bereits jetzt 20 % der VAM-Nachfrage in Westeuropa aus Einfuhren gedeckt werden und ein Nachfragewachstum sowohl in Westeuropa als auch weltweit prognostiziert wird, sind derzeit keine neuen VAM-Werke in Westeuropa zum Ausgleich dieses Nachfragewachstums geplant. Wie nachstehend in den Erw‰gungsgr¸nden 109 bis 100 n‰her ausgef¸hrt wird, werden neue Werke vor allem im Nahen Osten und in Asien geplant, um vom Zugang zu Rohstoffen und/oder M‰rkten zu profitieren. Das dort produzierte VAM wird in Konkurrenz zu bestehenden europ‰ischen Kapazit‰ten treten kˆnnen.
(53) Der Markttest hat ergeben, dass grofle weltweite VAM-Produzenten Westeuropa ausschliefllich durch Ausfuhren aus anderen Erdteilen beliefern. W‰hrend Celanese VAM im EWR produziert, beliefern zahlreiche andere VAM-Produzenten ihre Abnehmer im EWR ausschliefllich aus Werken von auflerhalb. Dazu z‰hlen Millennium (USA), Dairen (Taiwan), Dow (USA, Brasilien, Korea), Showa Denko (Japan) und Azot Severdonetsk (Ukraine).
(54) VAM wird in erheblichem Umfang zwischen Asien, Osteuropa, Westeuropa und Amerika gehandelt. Im Jahr 2003 kamen 74 % der Gesamteinfuhren nach Westeuropa (vornehmlich EWR) aus Nordamerika, 8 % aus Osteuropa und 7 % aus Asien . Auflerdem zeigt Tabelle 4, dass die Handelsstrˆme zwischen den verschiedenen Erdteilen in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen unterlagen. Beispielsweise schwankten die westeurop‰ischen Einfuhren aus Asien in den letzten Jahren (3% im Jahr 1999, 16% im Jahr 2001 und 7% im Jahr 2003). Die aus Westeuropa stammenden Einfuhren nach Asien betrugen im Vergleich dazu 1999 13 %, 2001 18 % und 2003 8 % der Gesamteinfuhren. Die Gesamtmenge der Einfuhren nach zwischen 1993 und 2003 in Nordamerika und Westeuropa zu, wohingegen sie in Asien zur¸ckging.
Tabelle 4: VAM-Handelsstrˆme
Bestimmungsgebiet Herkunftsgebiet 1999 2000 2001 2002 Summe % % % % % (in t) (in t) e (in t) e (in t) e (in t) e (in t) 100 0 0 0 %
2003
0 1
0 40 <1%
Westeuropa
0
100 100 23 0 0 6.283 99% 17.093 20.922 99% % % 0 0 0 0 0 0 0 22 <1% 0 0 0 42 1% 0 0 0 0 100 100 100 100 100 23 0 6.326 17.093 20.984 % % 125.38 125.08 151.10 Nordamerika 97.183 85% 132.055 84% 77% 86% 74% 6 9 1 Osteuropa 3.077 3% 966 1% 800 <1% 4.474 3% 16.679 8% Asien 3.635 3% 18.972 12% 26.611 16% 3.113 2% 14.513 7% Sonstige 10.049 9% 5.752 4% 10.641 7% 13.425 9% 21.259 10% 100157.74100163.43100146.10100203.55100 Insgesamt 113.944 % 5 % 8 % 1 % 2 % 109.95 Nordamerika 100.029 86% 85% 59.317 81% 40.361 89% 33.161 82% 8 Westeuropa 14.586 13% 18.798 15% 13.035 18% 4.781 11% 3.288 8% Osteuropa 671 <1% 100 <1% 0 0 0 0 4.003 10%
Asien
Nordamerika
Osteuropa Sonstige
0 0
Insgesamt
Westeuropa
Asien
Sonstige
1.085 1% 0
0 440 1% 164 <1% 19 <1%
100128.85100 100 100 100 Insgesamt 116.370 72.792 45.306 40.470 % 6 % % % %
Quelle: Einfuhrdaten von GTIS
(55) Die in Tabelle 4 aufgef¸hrten Handelsschwankungen weisen darauf hin, dass es sich bei dem VAM-Markt um einen Weltmarkt handelt, in dem das Angebot rasch ¸ber Erdteile hinweg auf Nachfragschwankungen reagiert.
(56) Nach Auskunft der Anmelder werden die Preise durch die guten weltweiten Handelsmˆglichkeiten mit VAM diszipliniert. Zur St¸tzung ihrer Auffassung eines hohen Preiszusammenhangs zwischen den verschiedenen Erdteilen haben die beteiligten Unternehmen eine Korrelationsanalyse vorgelegt . LECG hat die
23 Quelle: GTIS-Einfuhrdaten, S. 40 des Formblatts CO.
24 James Langenfeld, Mary Coleman (LECG, 2005): Price correlation analyses and geographic market definition: acetic acid, VAM and acetic anhydride.
regionalen Produktpreise von VAM verglichen. Nach Auffassung der beteiligten Unternehmen zeigt die Studie einen erheblichen Preiszusammenhang, der ebenfalls f¸r ihre Auffassung spreche, dass es sich bei dem VAM-Markt um einen Weltmarkt handele.
(57) Die Kommission konnte die Ergebnisse sowohl der Korrelationsstudie als auch der nachfolgenden Kointregrations- und Granger-Kausalit‰tsanalyseder Preisdaten f¸r VAM best‰tigen. Die Kommission vertrat jedoch die Auffassung, dass das grundlegende Modell falsche Spezifikationen aufwies und die angef¸hrte Art von Beweisen zur Parallelit‰t in der Preisentwicklung aufzeigt, aber nicht in der Lage ist, die wettbewerbliche Ursache daf¸r zu identifizieren, die jedoch f¸r die Abgrenzung des Marktes entscheidend ist. Die Ergebnisse der beiden Studien betrachtet die Kommission daher als nicht zwingend. Auf der einen Seite scheinen sie keine Beweise f¸r das Vorhandensein eines Weltmarktes f¸r VAM zu bieten, auf der anderen beweisen sie aber ebenso wenig, dass die M‰rkte f¸r Essigs‰ure enger zu fassen w‰ren.
Schaubild 2: Vergleich der VAM-Kassapreise in den verschiedenen Erdteilen ICIS-Kassapreis-Daten 1997-2004
Figure 2: VAM Spot Prices Comparison of VAM Price Trends Across Regions ICIS Spot Price Data 1997-2004
1400
1200
1000
800
$ / MT
600
400
200
0
juil-97 juil-98 juil-99 juil-00 juil-01 juil-02 juil-03 juil-04avr-97oct-97avr-98oct-98avr-99oct-99avr-00oct-00avr-01oct-01avr-02oct-02avr-03oct-03avr-04oct-04janv-97janv-98janv-99janv-00janv-01janv-02janv-03janv-04
ICIS VAM Europe SPOT FOB RDAM T1 ($/MT)
ICIS VAM Asia Pacific SPOT CFR S.E.ASIA ($/MT)
ICIS VAM US Gulf SPOT FOB EXPORT ($/MT)
25 James Langenfeld, Mary Coleman, James Nieberding (LECG, 2005): Price tests for geographic market definition: Cointegration analysis and Granger causality applied to VAM and acetic acid prices.
(58) Die (von den Anmeldern vorgelegten) Angaben in Schaubild 2 zeigen, dass sich die VAM-Preise in den verschiedenen Erdteilen im Groflen und Ganzen aufeinander zubewegen. Die Zahlen erstrecken sich auf einen Zeitraum von sieben Jahren und zeigen, dass die Preise in den verschiedenen Erdteilen zwar kurzfristig voneinander abweichen kˆnnen, langfristig aber einen Trend zum Gleichgewicht aufweisen. Die Preise in den verschiedenen Erdteilen haben sich in Reaktion auf lokale Angebots- und Nachfragebedingungen um dieses Gleichgewicht herum bewegt. So sank der VAM-Preis in Asien zwar nach dem finanziellen Schock im September 1998 unter das europ‰ische und US-amerikanische Preisniveau, erreichte dieses aber bis Oktober 1999 nahezu wieder. In j¸ngster Zeit lagen die asiatischen Preise ¸ber den europ‰ischen oder US-amerikanischen, was vor allem an dem unerwarteten anhaltenden hohen Wachstum in China lag, auch wenn in den letzten Monaten ein erneuter Trend zur Ann‰herung zu verzeichnen war. Das Nachfragewachstum in Asien hat somit ein kurzfristiges Auseinanderdriften der Preise zwischen Asien und den ¸brigen Erdteilen verursacht, aber dieser Preisabstand wird wegen der geplanten neuen Produktionskapazit‰ten in Asien und im Nahen Osten voraussichtlich nicht von langer Dauer sein.
26 (59) Die Anmelder haben eine Studievon Professor Jerry Hausman und dem LECG vorgelegt, in der die Folgen unerwarteter Produktionsausf‰lle (Produktionsverluste wegen technischer Pannen oder Rohstoffengpass usw.) auf die VAM-Preise untersucht werden. Nach Auffassung der Anmelder zeigt die Studie, dass unerwartete Produktionsausf‰lle in einem Erdteil die Preise in den ¸brigen Erdteilen beeinflussen und damit nachhaltige Belege f¸r die Existenz eines Weltmarktes bieten.
(60) Wie bei Essigs‰ure hat die Kommission die Studie nachvollzogen und zus‰tzliche statistische Tests durchgef¸hrt, um das Ausmafl der Preisfolgen zu bestimmen. Nach den Ergebnissen der Kommission wiesen die unerwarteten Produktionsausf‰lle in Westeuropa einen positiven und statistisch signifikanten Zusammenhang mit den VAM-Preisen in Westeuropa und in Nordamerika auf, schlugen sich jedoch nicht statistisch messbar in Asien nieder. Das deutet darauf hin, dass die Produzenten in Nordamerika auf die Produktionsengp‰sse in Westeuropa reagiert haben.
27 (61) Die Anmelder haben eine zus‰tzliche ˆkonometrische Studievorgelegt, in der die Folgen unerwarteter Produktionsausf‰lle auf die Handelsstrˆme zwischen den verschiedenen Erdteilen untersucht werden. Dabei kommt die Studie nach Auffassung der beteiligten Unternehmen zu dem Ergebnis, dass es sich beim VAM-Markt um einen Weltmarkt handelt. Da die Produktionskapazit‰ten in Nordamerika weit ¸ber der dortigen Nachfrage liegen, richten die dortigen Produzenten ihre Ausfuhren vornehmlich in jene Erdteile, in denen die Gewinnaussichten gerade die g¸nstigsten sind.
(62) Die Kommission hat eine eigene Studie ¸ber die Konsequenzen der unerwarteten Produktionsausf‰lle auf die VAM-Handelsstrˆme auf der Grundlage der Tecnon-Daten erstellt und durch zutreffendere Angaben ¸ber Dauer und Folgen der Ausf‰lle
26 Mary Coleman, James Langenfeld, Jerry Hausman (2005): Econometric analysis of market definition in VAM and acetic acid using ìnatural experimentsî.
27 Jerry Hausman, Mary Coleman, James Langenfeld (2005): Natural experiment analysis of trade flows.
erg‰nzt, die sie in ihren Fragebˆgen von den Wettbewerbern erhalten hatte. Gem‰fl der Studie wiesen unerwartete Produktionsausf‰lle in Westeuropa einen positiven und statistisch signifikanten Zusammenhang mit VAM-Einfuhren aus Nordamerika auf. Das Zahlenmaterial reicht jedoch nicht aus, um festzustellen, in welchem Ausmafl sich diese Ausf‰lle auf Einfuhren aus Asien nach Westeuropa auswirkten. Aus der von der Kommission durchgef¸hrten ˆkonometrischen Studie geht folglich hervor, dass der EWR f¸r sich genommen keinen gesonderten geographischen Markt f¸r VAM bildet. Der relevante geographische Markt f¸r VAM umfasst vielmehr mindestens den EWR und Nordamerika.
(63) In Anbetracht dieser Handelsstrˆme (siehe Erw‰gungsgrund 53 und 54) hat die Kommission auch die mit dem interkontinentalen Handel verkn¸pften Transaktionskosten (vor allem Befˆrderungskosten, Lagerkosten und Einfuhrzˆlle) untersucht, die f¸r die W¸rdigung der globalen Handelsstrˆme von Bedeutung sind. Die Lagerkosten sind niedrig, in allen Regionen etwa gleich und fallen in vielen F‰llen auch dann an, wenn Essigs‰ure innerhalb einer bestimmten Region befˆrdert wird. Sie wirken sich daher nur in begrenztem Umfang auf die Preise aus. Nach Angaben der Anmelder wird Essigs‰ure in Asien ausschliefllich auf der Grundlage von Kosten, Versicherungen und Fracht verkauft, in Westeuropa und Nordamerika hingegen wesentlich auf Auslieferungsgrundlage . In den USA betragen die Einfuhrzˆlle f¸r VAM weniger als 2 %, wohingegen sie im EWR und in Asien bei 5,5 % oder darunter liegen .
(64) Laut dem von dem beteiligten Unternehmen vorgelegten und w‰hrend des Markttests best‰tigten Zahlenmaterial betrug der Durchschnittspreis im EWR im Jahr 2004 [600-700] EUR pro Tonne. Der Markttest hat zudem ergeben, dass der Durchschnittspreis in Asien im gleichen Jahr [650-750] EUR pro Tonne und in Nordamerika [650-750] EUR pro Tonne betrug. Der weltweite Durchschnittspreis betrug im Jahr 2004 daher rund [650-750] EUR pro Tonne.
(65) Eine ausf¸hrliche Untersuchung der von der Kommission im Zuge des Markttests erhaltenen Rechnungen zeigt, dass in diesem Preis im Falle von Ausfuhren aus Nordamerika in den EWR auch die Transportkosten von [30-40] EUR pro Tonne enthalten waren. Somit entfielen [1-10] % des Auslieferungspreises auf Befˆrderungskosten. F¸r Einfuhren aus Asien betrugen die Befˆrderungskosten [45-55] EUR pro Tonne und machten damit [1-10] % des Auslieferungspreises aus. Die Lagerkosten betragen in s‰mtlichen Erdteilen hˆchstens [15-25] EUR pro Tonne und der durchschnittliche Einfuhrzoll im EWR und in Asien weniger als [35-45] EUR pro Tonne .
(66) Der Markttest zeigt, dass die Produktionskosten in allen Erdteilen ‰hnlich hoch scheinen. Abgesehen von einigen kleineren Anlagen mit einer Jahreskapazit‰t von 150 Kilotonnen und weniger betrugen die durchschnittlichen Produktionskosten im Jahr 2004 rund [400-500] EUR pro Tonne. Angesichts eines weltweiten
Durchschnittspreises von rund [650-750] EUR pro Tonne reichen die Gewinnspannen aus, um einen ungehinderten interkontinentalen Handel zu ermˆglichen.
(67) Da die Befˆrderungs- und Lagerkosten sowie die Zˆlle bei VAM im Verh‰ltnis zum Verkaufspreis niedrig sind, stellen die Transaktionskosten keinen nennenswerte materielle Schranke f¸r interkontinentale Handelsstrˆme dar.
(68) 50% der Konkurrenten und 64% der Abnehmer haben in ihren Antworten auf den Markttest der Kommission den relevanten geographischen Markt f¸r VAM als einen weltweiten Markt definiert VAM l‰sst sich leicht zwischen den Erdteilen befˆrdern. Auch kˆnnen kurz- wie langfristige Produktionsengp‰sse im EWR leicht durch Einfuhren aus anderen Regionen ausgeglichen werden. Einige Abnehmer beziehen VAM f¸r ihre Werke im EWR ausschliefllich von Produzenten auflerhalb des EWR.
(69) Auch die in der rechtlichen W¸rdigung behandelten geplanten Kapazit‰tsentwicklungen, die im wesentlichen im Nahen Osten und Ostasien vorgenommen werden d¸rften, scheinen die Schlussfolgerung zu st¸tzen, dass es sich bei dem relevanten geographischen Markt f¸r VAM um den Weltmarkt handelt. Die Tecnon-Studie prognostiziert f¸r die Zeit bis 2009 einen betr‰chtlichen Angebots¸berschuss in Nordamerika, dem Nahen Osten und Ostasien. Es wird damit gerechnet, dass der EWR, in dem Essigs‰ure bereits ein knappes Gut ist, weitere Einfuhren aus diesen ¸brigen Gebieten t‰tigen wird. Nennenswerte gegenl‰ufige Ver‰nderungen bei den Transaktionskosten sind unwahrscheinlich.
(70) Aus diesen Gr¸nden und unter Ber¸cksichtigung der ausf¸hrlicheren, auf die neuesten Daten gest¸tzten Untersuchung der beim Beschluss zur Einleitung des Verfahrens zugrunde gelegten Faktoren spricht die jetzt verf¸gbare Beweislage in ihrer Gesamtheit trotz der nicht immer zwingenden Ergebnisse einiger der erw‰hnten Studien f¸r die Schlussfolgerung, dass der f¸r diese Entscheidung geographisch relevante VAM-Markt der Weltmarkt ist.
Essiganhydrid
(71) Die Kommission hat sich bisher noch nicht mit dem geographischen Markt f¸r Essiganhydrid befasst.
(72) Zwischen 2001 und 2003 wurden im Durchschnitt 51% der Nachfrage im EWR aus Einfuhren gedeckt. Dies spricht nachdr¸cklich f¸r einen Markt, der grˆfler ist als der EWR. Der Welthandel mit Essiganhydrid entsprach 2003 10% des Gesamtverbrauchs und 34% des Marktes f¸r den Handel zwischen Unternehmen.
(73) Fast s‰mtliche Essiganhydrideinfuhren stammen aus Nordamerika. 2003 deckten die nordamerikanischen Hersteller 97% des westeurop‰ischen und 86% des asiatischen Einfuhrbedarfs. Die ¸brigen Einfuhren nach Asien stammen aus Europa. Wie im Falle von Essigs‰ure und VAM beliefern einige Hersteller den EWR lediglich von auflerhalb. 78% der Einfuhren nach Europa entfallen auf die Anmelder, aber auch 20% auf Eastman.
(74) Nach Auskunft der Anmelder belieferte Celanese seine EWR-Abnehmer im Jahr 2003 zum durchschnittlichen Tonnenpreis von [650-750] EUR. In diesem Tonnenpreis enthalten waren Frachtkosten von [25-35] EUR (f¸r Lieferungen aus Nordamerika), Zˆlle und Abgaben von [30-40] EUR (EWR-Einfuhrzoll f¸r
Essiganydrid in den EWR in Hˆhe von 5,5%) sowie Lagerkosten von [10-20] EUR. Somit entfielen 2003 [5-15] % des Auslieferungspreises auf Zˆlle bzw. Befˆrderungs- und Lagerkosten. Bei Einfuhren aus Asien liegen die Befˆrderungskosten nach Angaben der Anmelder mit [35-45] EUR/Tonne leicht hˆher. Bei der Lieferung von Essiganhydrid von Asien in den EWR entfallen daher mehr als [5-15] % des Auslieferungspreises auf Transaktionskosten.
(75) Dieser Anteil entspricht en gros den Ergebnissen des Markttests. Die Wettbewerber bezifferten die Befˆrderungskosten f¸r Lieferungen aus Nordamerika in den EWR auf 8-10%. F¸r Einfuhren aus Asien betrugen die Befˆrderungskosten ihnen zufolge zwischen 10% und 13% des Auslieferungspreises.
(76) Die Kosten zur Produktion einer Tonne Essiganhydrid betragen bei Celanese [300-400] EUR, am Acetex-Standort im Rousillon (Frankreich) [400-500] EUR. Bei den groflen europ‰ischen und US-amerikanischen Wettbewerbern liegen sie zwischen 200 und 530 EUR und bei den groflen asiatischen Konkurrenten zwischen 400 und 550 EUR je Tonne. Demnach reichen die Gewinnspannen aus, um einen ungehinderten interkontinentalen Handel zu ermˆglichen.
31 (77) Die Anmelder haben eine einfache Preiskorrelationsanalysef¸r Essiganhydrid vorgelegt. Die Kommission konnte diese Ergebnisse best‰tigen, bezweifelt aber die Eindeutigkeit der Korrelation wegen anderer gemeinsamer Faktoren, die in der Analyse der Anmelder nicht enthalten waren. Wegen fehlender ausf¸hrlicher Informationen konnte eine ˆkonometrische Studie wie im Falle von Essigs‰ure und VAM nicht durchgef¸hrt werden.
(78) Obwohl Essiganhydrid vor allem aus Nordamerika stammt, deuten der hohe Umfang des Welthandels, der hohe Anteil der Einfuhren auf dem Handelsmarkt und die hohen Gewinnspannen auf einen Weltmarkt f¸r Essiganhydrid hin. Dieses Ergebnis wurde durch den Markttest weitgehend best‰tigt, in dem 75 % der Konkurrenten und 80% der Abnehmer den relevanten geographischen Markt f¸r Essiganhydrid als einen weltweiten Markt definiert haben.
(79) Die Lage auf dem Markt f¸r Essiganhydrid wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich kaum ‰ndern. Die Gesamtnachfrage hat in den letzten Jahren zugenommen und soll konstant bleiben, w‰hrend nennenswerte neue Kapazit‰ten nicht geplant sind. Somit sind keine Umst‰nde absehbar, die die obige Abgrenzung des relevanten r‰umlichen Marktes beeintr‰chtigen kˆnnten.
(80) Aus diesen Gr¸nden und unter Ber¸cksichtigung der ausf¸hrlicheren, auf die neuesten Daten gest¸tzten Untersuchung der beim Beschluss zur Einleitung des Verfahrens zugrunde gelegten Faktoren spricht die jetzt verf¸gbare Beweislage in ihrer Gesamtheit trotz der nicht immer zwingenden Ergebnisse der erw‰hnten Studie f¸r die Schlussfolgerung, dass der f¸r diese Entscheidung geographisch relevante Essiganhydridmarkt der Weltmarkt ist.
31 James Langenfeld, Mary Coleman (2005): Price correlation analyses and geographic market definition: acetic acid, VAM and acetic anhydride.
20
PVAL
32 (81) In ihrer Entscheidung in der Sache Solvay/BASF war die Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass der geographische Markt f¸r s‰mtliche Hochbarrierepolymersorten einschliefllich PVAL der Weltmarkt ist. Dies wurde durch den Markttest der Kommission weitgehend best‰tigt, in dem 60% der Abnehmer und 75% der Konkurrenten den relevanten geographischen Markt als einen weltweiten Markt definiert haben.
(82) Die Kommission kommt daher zu dem Ergebnis, dass der f¸r diese Entscheidung relevante r‰umliche Mark f¸r PVAL der Weltmarkt ist.
W¸rdigung
(83) Essigs‰ure, VAM, Essiganhydrid und PVAL sind nach genau definierten Normen hergestellte Vorprodukte, die sich von Anbieter zu Anbieter nicht besonders unterscheiden. Produktionskapazit‰t und Auslastungsgrad z‰hlen daher zu den wichtigsten Kriterien f¸r die Bewertung der Wettbewerbsstellung auf diesen M‰rkten. Die Anmelder haben ferner zugegeben, dass es sich bei den meisten Herstellern von Essigs‰ure und VAM um vertikal integrierte Unternehmen handelt, die einen erheblichen Anteil ihrer Produktion konzernintern weiterverwenden (Essigs‰ure zu [50-60] %, VAM zu [45-55] %, Essiganhydrid zu [65-75] % und PVAL zu [10-20] %). Auch die F‰higkeit der Abnehmer, den Lieferanten zu wechseln, ist zu untersuchen.
(84) Ferner muss angesichts des Konzentrationsgrads auf dem Markt gepr¸ft werden, ob das Vorhaben zu einer Verhaltenskoordinierung f¸hren kˆnnte. Nachstehend (Erw‰gungsgr¸nde 85 bis 138) werden sowohl die Marktstellung des fusionierten Unternehmens als auch die Konsequenzen des Zusammenschlusses f¸r eine mˆgliche Verhaltenskoordinierung gepr¸ft.
Essigs‰ure
(85) Auf dem Weltmarkt als dem r‰umlich relevanten Markt wird das fusionierte Unternehmen gemessen an den Produktionskapazit‰ten zum grˆflten Anbieter aufsteigen, da der Zusammenschluss den zweitgrˆflten Produzenten (Celanese) mit dem f¸nftgrˆflten (Acetex) verbindet. Auf der Grundlage der Zahlen des Jahres 2003 w¸rde das fusionierte Unternehmen einen Anteil von [20-30] % an den Produktionskapazit‰ten erreichen (Celanese [20-30] %; Acetex [0-5] %). Durch den Zusammenschluss w¸rde der HHI um 184 Punkte auf 1328 ansteigen. Auf dem Handelsmarkt w¸rde das fusionierte Unternehmen einen Anteil von [20-30] % erreichen (Celanese [15-25] %; Acetex [5-10] %). Durch den Zusammenschluss w¸rde der HHI dort um 216 Punkte auf 1514 ansteigen .
32 Sache Nr. IV/M.1469 ñ Solvay / BASF. Die Anmelder geben an, dass ungef‰hr [50-60] % des weltweiten Jahresausstofles von Essigs‰ure und [45-55] % von VAM dem internen Verbrauch zugef¸hrt werden (CO-Formblatt, S. 60). Der Herfindahl-Hirschman-Index (HHI) misst den Konzentrationsgrad auf einem Markt. Quelle: Sch‰tzungen Tecnons und der Anmelder. Quelle der Sch‰tzungen: Comtrade und Anmelder.
(86) Diese HHI-Werte deuten darauf hin, dass der Zusammenschluss keine Wettbewerbsprobleme aufwirft, da er unter den in den Leitlinien der Kommission zur Bewertung horizontaler Zusammenschl¸sse gem‰fl der Ratsverordnung ¸ber die Kontrolle von Unternehmenszusammenschl¸ssen festgelegten Schwellenwerten liegt .
(87) Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, stehen dem fusionierten Unternehmen der momentan grˆflte Anbieter BP mit einem ‰hnlich hohen Kapazit‰tsanteil ([20-30] %) und einem sogar hˆheren Handelsmarkt-Anteil ([25-35] %) sowie andere starke Unternehmen wie Millennium (Kapazit‰tsanteil [1-10] %, Handelsmarktanteil [1-10] %), Daicel (Kapazit‰tsanteil [1-10] %, Handelsmarktanteil [1-10] %) und Eastman (Kapazit‰tsanteil [1-10] %, Handelsmarktanteil [1-10] %) gegen¸ber. Die verbleibenden Kapazit‰ten verteilen sich auf kleinere Konkurrenten mit Anlagen, in denen zwischen 1 und 100 Kilotonnen hergestellt werden können .
Tabelle 5: Essigs‰ure weltweit (2003)
Einfuhren insgesamt in 1000 t Konzernintern und Handelsmarkt (in Umsatzanteil Handelsmarkt (in tsd. t)(Handelsmarkt) tsd. t)
Celanese [2.000-2.200] [20-30] % [1.800-2.000] [600-700] [15-25] %
Acetex [350-450] [0-5] % [350-450] [150-250] [5-10] %
Anmelder [2.400-2.600] [20-30] % [2.200-2.400] [800-900] [20-30] %
BP [2.000-2.200] [20-30] % [1.900-2.100] [1.000-1.200] [25-35] %
Millennium [500-600] [1-10] % [400-500] [150-250] [1-10] %
Daicel [400-500] [1-10] % [250-350] [50-150] [1-10] %
Eastman [250-350] [1-10] % [200-300] [25-75] [1-10] %
Sonstige [3.300-3.500] [30-40] % [2.400-2.600] [1.100-1.300] [30-40] %
Gesamt [9.400-9.600] 100% [7.700-7.900] [3.500-3.700] 100%
Quelle: Sch‰tzungen Tecnons und der Anmelder.
Folgen f¸r die Marktstellung des fusionierten Unternehmens
(88) Die von den Anmeldern vorgelegte Tecnon-Studie behandelt s‰mtliche bestehenden und geplanten Produktionsanlagen f¸r Essigs‰ure. Sie bietet einen weltweiten ‹berblick ¸ber den Angebots- und Nachfrageausgleich sowie den Stand der Kapazit‰tsausweitungen und ñstillegungen. Danach sollen die weltweite Produktionskapazit‰t zwischen 2004 und 2009 um 34 % und die weltweite Nachfrage um 17 % wachsen. Damit wird die Kapazit‰t auch weiterhin ¸ber den Nachfrage liegen .
(89) Die Ausk¸nfte der Konkurrenten und Abnehmer best‰tigen diese Prognose. Somit d¸rfte der Auslastungsgrad der tats‰chlichen Kapazit‰ten f¸r Essigs‰ure zwischen 2005 und 2008 von 85% auf 76% fallen. Die neuen Kapazit‰ten entstehen grˆfltenteils in Asien (N‰he zu Abnehmern und Rohstoffen) und im Nahen Osten (N‰he zu den Rohstoffen) in Form grofler Produktionsanlagen. Im EWR oder in Nordamerika sind keine Kapazit‰tsaufstockungen geplant.
(90) Aus den von den Anmeldern (Tecnon) vorgelegten und durch den Markttest best‰tigten Daten zur Produktionskapazit‰t geht hervor, dass diese in Asien von 2004 bis 2009 um 2 050 Kilotonnen wachsen wird. Diese neuen Kapazit‰ten entstehen vor allem bei den grˆflten Herstellern. Die drei Neu- bzw. Ausbauvorhaben von BP sollen zwischen 2005 und 2007 in China und Taiwan verwirklicht werden und die Kapazit‰ten um insgesamt 950 Kilotonnen steigern. Celanese plant f¸r 2006 den Neubau eines Werks in China mit einer Kapazit‰t von [550 - 650] Kilotonnen und f¸r 2009 den Ausbau seines Werks in Singapur auf eine Gesamtkapazit‰t von [750-850] Kilotonnen j‰hrlich. Auch einheimische, vornehmlich chinesische Unternehmen wollen ihre Kapazit‰ten zur Essigs‰ureproduktion um rund 300 Kilotonnen/Jahr erhˆhen.
(91) Im Nahen Osten sollen vor allem in Saudi Arabien neue Anlagen mit zus‰tzlichen Kapazit‰ten von rund 1 200 Kilotonnen entstehen. Acetex plant im Rahmen seines Gemeinschaftsunternehmens mit der staatlichen saudischen Gesellschaft f¸r petrochemische Industrialisierung f¸r 2008 ein neues Essigs‰urewerk mit einer Kapazit‰t von rund 500 Kilotonnen. ƒhnlich hohe neue Kapazit‰ten plant die einheimische Saudi International Petrochemical Company (SIPC). Da die Nachfrage von Essigs‰ure in Saudi-Arabien gering ist, ist die geplante Kapazit‰t in diesem Gebiet f¸r den Handelsmarkt in Europa und Fernost bestimmt. In Antworten auf den Markttest wurde auch auf Vorhaben in Iran und Algerien hingewiesen.
(92) Diese neuen Anlagen werden zudem von einer wettbewerbsf‰higen Kostenstruktur profitieren, die eine Ausfuhr in andere Erdteile wirtschaftlich rentabel macht. Der Produktionskostenvorteil ist besonders im Falle der Produktionsanlagen im Nahen Osten von besonderer Bedeutung. Die voraussichtlichen variablen Produktionskosten im saudischen Werk von Acetex werden weniger als die H‰lfte der Durchschnittskosten in den europ‰ischen und nordamerikanischen Werken des Unternehmens betragen.
(93) Schlieflich hat die grofle Mehrheit der Abnehmer (66%) ihre Versorgungsquellen diversifiziert. Die Anmelder f¸hren an, dass [85-95] % ihrer Kunden den Bedarf aus verschiedenen Quellen decken, und der Markttest der Kommission hat ergeben, dass die K‰ufer Essigs‰ure im Durchschnitt von drei verschiedenen Lieferanten beziehen.
39 2004 betrug die weltweite Produktionskapazit‰t 9 510 000 Tonnen, der Verbrauch hingegen 7 581 000 Tonnen. Der Abstand zwischen Kapazit‰ten und Verbrauch d¸rfte in den n‰chsten Jahren zunehmen, da erstere 2009 12 726 000 Tonnen und letzterer 8 907 000 Tonnen betragen wird (Quelle: Tecnon). 40 Die ÑTats‰chliche Kapazit‰tì wird von Tecnon wegen Umstellungs- und Ausfallzeiten bei 90% der Gesamtkapazit‰t angesetzt. Aus eigener Erfahrung beziffern die Anmelder die hˆchstmˆgliche tats‰chliche Kapazit‰t im Falle von VAM mit 94%. Den Auslastungsgrad von 94% legen die Anmelder folglich ihren eigenen Berechnungen zugrunde.
Bei ihrer Diversifizierung teilen die Abnehmer ihre Bestellungen zwischen Produzenten im EWR und Nordamerika sowie zwischen H‰ndlern, die in s‰mtlichen Erdteilen (EWR, Osteuropa, Nordamerika, Naher Osten und Asien) einkaufen, auf. Rund 80% der Abnehmer bekunden, dass sie den Lieferanten wechseln w¸rden, wenn die Anmelder ihren Preis um 10% anheben w¸rden. Ferner stufen sowohl die Anmelder als auch ihre Konkurrenten die Nachfragemacht der Abnehmer als betr‰chtlich ein. Auf die zehn grˆflten weltweiten Abnehmer entfallen [45-55] % des Umsatzes der Anmelder. Im Falle der Konkurrenten betr‰gt dieser Anteil sogar [50-60] %. Zu diesen Abnehmern z‰hlen [Ö].
(94) Die Kommission hat auch die Vertr‰ge der Anmelder mit ihren zehn grˆflten und kleinsten Abnehmern in Europa eingesehen und festgestellt, dass diese Vertr‰ge [im Allgemeinen Vertragsklauseln enthalten, die den Spielraum f¸r einseitige Preiserhˆhungen der Parteien begrenzen].
(95) Einseitige, d.h. die Marktstellung des fusionierten Unternehmens betreffende sch‰dliche Wettbewerbsfolgen sind folglich unwahrscheinlich, da die Kapazit‰ten st‰rker wachsen d¸rften als die prognostizierte Nachfrage und den Konkurrenten damit ausreichende Kapazit‰ten zur Reaktion auf Preisanhebungen zur Verf¸gung stehen werden. Auflerdem ist es anscheinend kein Problem f¸r Kunden, den Zulieferer zu wechseln, besonders da die weitaus meisten Kunden ihre Lieferungen von verschiedenen Anbietern beziehen.
Koordinierung
(96) Um zu ermitteln, ob der vorgeschlagene Zusammenschluss zu einer Koordinierung der Kapazit‰ten f¸hren kˆnnte oder das Risiko, dass es dazu k‰me, erhˆhen w¸rde, hat die Kommission i) die Marktstruktur, ii) die Markttransparenz, iii) ernst zu nehmende Vergeltungsmechanismen und iv) die Reaktion von Kunden und tats‰chlichen sowie potenziellen Wettbewerbern untersucht.
(97) Auf dem Weltmarkt f¸r Essigs‰ure entfallen [55-65] % des Kapazit‰tsanteils auf die vier grˆflten Wettbewerber (die Unternehmen nach der Fusion [20-30] %, BP [20-30] %, Millennium [1-10] % und Daicel [1-10] %), auf dem Handelsmarkt liegt ihr Anteil bei [60-70] % (die Unternehmen nach der Fusion [20-30] %, BP [25-35] %, Millennium [1-10] % und Daicel [1-10] %). Der ¸brige Markt ist sehr zersplittert (weniger als [1-10] % pro Wettbewerber). Innerhalb dieser Marktstruktur w‰re eine Verhaltenskoordinierung am ehesten zwischen BP und den Anmeldern denkbar. Eine Mitwirkung der kleineren Anbieter an einer Verhaltenskoordinierung mit den Anmeldern und BP erscheint hingegen sehr unwahrscheinlich.
(98) Der unterschiedliche Integrationsgrad von BP und den Anmeldern ist an den Unterschieden bei der Kapazit‰t und den Handelsmarktanteilen klar erkennbar. BP hat einen Kapazit‰tsanteil von [20-30] % bei Essigs‰ure. Sein Handelsmarktanteil liegt jedoch mit [25-35] % deutlich dar¸ber, w‰hrend das Verh‰ltnis bei den Anmeldern genau umgekehrt ist. Im Gegensatz zu den Anmeldern ist BP dar¸ber hinaus in die vorgelagerte Mineralˆlindustrie integriert, aus der die wichtigsten Rohstoffe f¸r die Essigs‰ureherstellung stammen. Bei den nachgelagerten T‰tigkeiten innerhalb des Konzerns ist die Produktpalette von Celanese mit zahlreichen Erzeugnissen wie PVAL, Emulsionen, Emulsionspulver, Celluloseacetat, Acetatester und Ethylen/Vinylacetat-Harz-Copolymeren deutliche breiter als die von BP, das lediglich VAM und Essiganhydrid produziert.
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(99) BP und die Anmelder verwenden verschiedene Technologien, und ihre Anlagen sind von unterschiedlicher Grˆfle, was Unterschiede in der Kostenstruktur und den Anreizen zur Folge hat. Die Anmelder, BP und ihre Konkurrenten wollen bis 2009 erhebliche neue Kapazit‰ten in Betrieb nehmen. Der Zwang zu Skaleneinsparungen in der Branche macht es unausweichlich, dass diese neuen Anlagen im Verh‰ltnis zum Gesamtmarkt relativ grofl ausfallen werden. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen von Acetex in Saudi-Arabien wird beispielsweise eine Kapazit‰t aufweisen, die mehr als [1-10]% der Gesamtproduktion und fast [10-20] % des Handelsmarkt-Gesamtumsatzes des Jahres 2003 entspricht. Bei Inbetriebnahme dieser Werke werden sich ihre Eigent¸mer anderen wirtschaftlichen Notwendigkeiten gegen¸bersehen als die Betreiber bestehender Werke, da sie f¸r ihre Produktion Abnehmer finden m¸ssen.
(100) Auflerdem hat die Marktuntersuchung gezeigt, dass Vertr‰ge in intensiven Verhandlungen zwischen Herstellern und Abnehmern ausgehandelt werden, was auf ein geringes Mafl an Markttransparenz hindeutet. [Die Vertr‰ge enthalten Vertragsklauseln, die den Spielraum f¸r einseitige Preiserhˆhungen der Parteien begrenzen]. Daraus geht hervor, dass eine Koordinierungs- und ‹berwachungsvereinbarung schwierig w‰re.
(101) Die im Rahmen der Marktuntersuchung der Kommission befragten Unternehmen gaben an, dass die Produktionslinien f¸r Acetyl konstant betrieben werden sollten. Ihnen zufolge w¸rde eine kurzfristig inelastische Versorgung in diesem Markt die Einf¸hrung eines wirksamen Vergeltungsmechanismus verhindern. Langfristig machen die unterschiedlichen Zeitpl‰ne der Expansionsprojekte von BP und den Anmeldern eine Vergeltung weniger wahrscheinlich.
(102) Schlieflich hat die Mehrheit der Abnehmer (66%) ihre Versorgungsquellen diversifiziert. In der Marktuntersuchung erkl‰rten die meisten Kunden, dass sie den Lieferanten wechseln w¸rden, wenn die Anmelder und BP ihren Preis um 10% anheben w¸rden. Diese Ergebnisse (siehe Erw‰gungsgr¸nde 95 bis 100) stehen im Einklang mit den von den Anmeldern vorgebrachten Argumenten.
(103) Aus diesen Gr¸nden l‰sst sich feststellen, dass eine wettbewerbswidrige Koordinierung unwahrscheinlich ist.
Schlussfolgerung
(104) Aus dieser Analyse l‰sst sich schlieflen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Unternehmen unabh‰ngig von den Marktkr‰ften agieren oder sein Verhalten mit anderen Marktteilnehmern mit nachteiligen Konsequenzen f¸r den Wettbewerb koordinieren wird, gering ist. Daher wirft der vorgeschlagene Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem Weltmarkt f¸r Essiganhydrid auf.
VAM
(105) Legt man den Weltmarkt als r‰umlich relevanten Markt zugrunde, wird das fusionierte Unternehmen gemessen an den Kapazit‰ten der grˆflte Anbieter sein. Durch den Zusammenschluss verbindet sich der momentan grˆflte Produzent, Celanese, mit dem viel kleineren Anbieter Acetex. Das fusionierte Unternehmen h‰tte 2003 einen Anteil von [25-35] % an den Produktionskapazit‰ten erreicht
25
(Celanese [20-30] %; Acetex [0-5] %). Durch den Zusammenschluss w¸rde der HHI 41 um 144 Punkte auf 1001 ansteigen . Auf dem Handelsmarkt h‰tte das fusionierte Unternehmen 2003 einen Anteil von [35-45] % erreicht (Celanese [30-40] %; Acetex [5-10] %). Durch den Zusammenschluss w¸rde der HHI dort um 420 Punkte 42 auf 2117 ansteigen . Der Zuwachs h‰tte [1-10] % bei den Kapazit‰ten und [1-10] % bei den Anteilen auf dem Handelsmarkt betragen.
(106) Dar¸ber hinaus sind neben den beteiligten Unternehmen mehr als 30 weitere VAM-Hersteller weltweit vertreten. Wie Tabelle 6 zeigt, verf¸gen sieben von diesen 30 Konkurrenten ¸ber grˆflere Produktionskapazit‰ten als Acetex. Die grˆflten Hersteller sind Dow (Kapazit‰tsanteil [5-15] %, Handelsmarktanteil [5-15] %), Millennium (Kapazit‰tsanteil [5-15] %, Handelsmarktanteil [10-20] %), Dupont (Kapazit‰tsanteil [10-20] %), Dairen (Kapazit‰tsanteil [1-10] %, Handelsmarktanteil [1-10] %) und BP (Kapazit‰tsanteil [1-10] %, Handelsmarktanteil [5-15] %).
Tabelle 6: VAM weltweit (2003)
Kapazit‰ten(inKapazit‰tsanteil KonzerninternHandelsmarkt-Marktanteile tsd. t) undumsatz (in tsd.(Handelsmarkt- Handelsmarkt t) umsatz)
Celanese [1.100-1.300] [20-30] % [900-1.100] [750-850] [30-40] %
43 [0-5] % [100-200] [5-10] %[150-250]
Acetex [100-200]
Anmelder [1.200-1.400] [25-35] % [800-1.000] [35-45] %
Dow [500-600] [5-15] % [400-500] [200-300] [5-15] %
Millennium [350-450] [5-15] % [300-400] [300-400] [10-20] %
DuPont [300-400] [1-10] %
-
-
-
Dairen [250-350] [1-10] % [200-300] [50-150]
[1-10] %
BP [200-300] [1-10] % [150-250] [150-250] [5-15] %
Nippon Goshei [150-250] [1-10] % [100-200]
[1-100]
[1-10] %
Sichuan Vinylon [150-250] [1-10] % Works
n.a.
n.a.
n.a.
Sonstige [1.550-1.650] [25-35] % [1.700-1.800] [400-500] [15-25] %
Gesamt [5.000-5.200] 100% [4.200-4.400] [2.200-2.400] 100%
Quelle: Sch‰tzungen Tecnons und der Anmelder.
Folgen f¸r die Marktstellung des fusionierten Unternehmens
(107) Die von den Anmeldern vorgelegte Tecnon-Studie behandelt s‰mtliche bestehenden und geplanten Produktionsanlagen f¸r VAM. Sie bietet einen weltweiten ‹berblick
41 Quelle: Sch‰tzungen Tecnons und der Anmelder.
42 Quelle der Sch‰tzungen: Comtrade und Anmelder.
43 As stated by the parties, captive plus merchant sales may occasionally exceed overall production, as this combined figure may include volumes purchased from other suppliers either for captive use or to meet customer demands that a producer could not otherwise meet with its existing installed capacity.
¸ber den Angebots- und Nachfrageausgleich sowie den Stand der Kapazit‰tsausweitungen und ñstillegungen. Danach sollen die weltweite Produktionskapazit‰t zwischen 2004 und 2009 um 28% und die weltweite Nachfrage um 18% wachsen. Damit wird die Kapazit‰t auch weiterhin ¸ber den Nachfrage 44 liegen .
(108) Die Ausk¸nfte der Konkurrenten und Abnehmer best‰tigen diese Prognose. Ferner d¸rfte der Auslastungsgrad der tats‰chlichen Kapazit‰ten f¸r VAM zwischen 2005 und 2008 von 92% auf 86% fallen. Die neuen Kapazit‰ten entstehen grˆfltenteils in Asien (N‰he zu Abnehmern und Rohstoffen) und im Nahen Osten (N‰he zu den Rohstoffen) in Form grofler Produktionsanlagen, wohingegen im EWR einige geringf¸gige Erweiterungen erwartet werden.
(109) Der Markttest und die Angaben der beteiligten Unternehmen deuten lediglich auf eine geringf¸gige Steigerung der VAM-Kapazit‰ten im EWR hin, vor allem durch Ausbau der bestehenden Werke der Anmelder in Spanien und Deutschland im Jahr 2005. Diese Vorhaben d¸rften die Produktionskapazit‰ten im EWR um hˆchstens [100-200] Kilotonnen erhˆhen.
(110) Aus den von den Anmeldern (Tecnon) vorgelegten und durch den Markttest best‰tigten Daten zur Produktionskapazit‰t geht hervor, dass diese in Asien von 2004 bis 2009 um ungef‰hr [400 -500] Kilotonnen wachsen wird. Der Groflteil davon wird 2005 nach erfolgtem Ausbau des Werks von Dairen in Taiwan in Betrieb genommen. Auch einheimische, vornehmlich chinesische Unternehmen wollen ihre Kapazit‰ten zur VAM-Produktion bis 2009 erhˆhen.
(111) Im Nahen Osten sollen vor allem in Saudi Arabien neue Anlagen mit zus‰tzlichen Kapazit‰ten von rund 575 Kilotonnen entstehen. Acetex plant im Rahmen seines Gemeinschaftsunternehmens mit der staatlichen saudischen Gesellschaft f¸r petrochemische Industrialisierung ein neues VAM-Werk mit einer Kapazit‰t von rund 275 Kilotonnen j‰hrlich. Kapazit‰ten von 300 Kilotonnen pro Jahr plant die einheimische Saudi International Petrochemical Company (SIPC). Da die Nachfrage von VAM in Saudi-Arabien gering ist, ist die geplante Kapazit‰t in diesem Gebiet f¸r den Handelsmarkt in Europa und Fernost bestimmt.
(112) Die neuen Anlagen in diesen beiden Regionen werden zudem von einer niedrigen Kostenstruktur profitieren, die eine Ausfuhr in andere Erdteile wirtschaftlich rentabel macht. Der Produktionskostenvorteil ist besonders im Falle der Produktionsanlagen im Nahen Osten von besonderer Bedeutung. Die voraussichtlichen variablen Produktionskosten im neuen Werk von Acetex werden rund 65% der Durchschnittskosten in den bestehenden Werken der Anmelder betragen.
(113) Schlieflich hat ñ wie schon im Falle der Essigs‰ure - die grofle Mehrheit der VAM-Abnehmer (88%) ihre Versorgungsquellen diversifiziert. Die Anmelder f¸hren an,
44 2004 betrug die weltweite Produktionskapazit‰t 5 182 000 Tonnen, der Verbrauch hingegen 4 549 000 Tonnen. Der Abstand zwischen Kapazit‰ten und Verbrauch d¸rfte in den n‰chsten Jahren zunehmen, da erstere 2009 6 624 000 Tonnen und letzterer 5 351 000 Tonnen betragen wird (Quelle: Tecnon).
45 Die ÑTats‰chliche Kapazit‰tì wird von Tecnon wegen Umstellungs- und Ausfallzeiten bei 90% der Gesamtkapazit‰t angesetzt. Aus eigener Erfahrung beziffern die Anmelder die hˆchstmˆgliche tats‰chliche Kapazit‰t im Falle von VAM mit 94%. Den Auslastungsgrad von 94% legen die Anmelder folglich ihren eigenen Berechnungen zugrunde.
(114) Die Kommission hat auch die Vertr‰ge der Anmelder mit ihren zehn grˆflten und kleinsten Abnehmern im EWR eingesehen und festgestellt, dass diese Vertr‰ge [im Allgemeinen Vertragsklauseln enthalten, die den Spielraum f¸r einseitige Preiserhˆhungen der Parteien begrenzen].
(115) Einseitige, d.h. die Marktstellung des fusionierten Unternehmens betreffende sch‰dliche Wettbewerbsfolgen sind folglich unwahrscheinlich, da die Kapazit‰ten st‰rker wachsen d¸rften als die prognostizierte Nachfrage und den Konkurrenten damit ausreichende Kapazit‰ten zur Reaktion auf Preisanhebungen zur Verf¸gung stehen werden. Auflerdem ist es anscheinend f¸r Kunden relativ einfach, den Zulieferer zu wechseln, besonders da die weitaus meisten Kunden ihre Lieferungen von verschiedenen Anbietern beziehen.
Koordinierung
(116) Um zu ermitteln, ob der vorgeschlagene Zusammenschluss zu einer Koordinierung der Kapazit‰ten f¸hren kˆnnte oder das Risiko, dass es dazu k‰me, erhˆhen w¸rde, hat die Kommission i) die Marktstruktur, ii) die Markttransparenz, iii) ernst zu nehmende Vergeltungsmechanismen und iv) die Reaktion von Kunden und tats‰chlichen sowie potenziellen Wettbewerbern untersucht.
(117) Auf dem Weltmarkt f¸r VAM entfallen [45-55] % des Kapazit‰tsanteils auf die f¸nf grˆflten Wettbewerber (die Unternehmen [20-30] %, Dow [5-15] %, Millennium [5-15] % und DuPont [1-10] %); auf dem Handelsmarkt liegt ihr Anteil bei [70-80] % (die Unternehmen [35-45] %, Millennium [10-20] %, Dow [5-15] % und BP [5-15] %). Der ¸brige Markt ist zersplittert (weniger als [1-10] % pro Wettbewerber).
(118) Der betr‰chtliche Abstand zwischen den Handelsmarkt-Anteilen der beteiligten Unternehmen und des st‰rksten Konkurrenten macht eine Verhaltensabstimmung unwahrscheinlich. Ferner f¸hren der unterschiedliche Integrationsgrad der Wettbewerber und die Verwendung unterschiedlicher Technologien zu Unterschieden in der Kostenstruktur und den Anreizen, was die Erfolgsaussichten einer etwaigen Koordinierung weiter vermindert.
(119) Wie im Falle von Essigs‰ure wirken auch andere Faktoren wie fehlende Markttransparenz, die branchen¸bliche Bedarfsdeckung bei verschiedenen Anbietern, die Angebotsbedingungen und die Anreize f¸r die Hersteller zur Auslastung ihrer neuen Werke einer Verhaltensabstimmung entgegen.
(120) Aus diesen Gr¸nden l‰sst sich feststellen, dass eine wettbewerbswidrige Koordinierung unwahrscheinlich ist.
Schlussfolgerung
(121) Aus dieser Analyse l‰sst sich schlieflen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Unternehmen unabh‰ngig von den Marktkr‰ften agieren oder sein Verhalten mit anderen Marktteilnehmern mit nachteiligen Konsequenzen f¸r den Wettbewerb koordinieren wird, gering ist. Daher wirft der vorgeschlagene Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem Weltmarkt f¸r VAM auf.
Essiganhydrid
Folgen f¸r die Marktstellung des fusionierten Unternehmens
(122) Derzeit liegen die weltweiten Kapazit‰tsanteile von Celanese bei [15-25] % und von Acetex bei [0-5] %. Marktf¸hrend ist Eastman mit einem Anteil von [25-35] %. Weitere wichtige Wettbewerber sind Daicel ([5-15] %), BP ([1-10] %), Rhodia ([1-10] %) und Jilin ([1-10] %). Bei den Kapazit‰tsanteilen wird der HHI nach dem Zusammenschluss um lediglich 43 Punkte auf 1 657 Punkte steigen und bleibt somit unter dem Schwellenwert von 2000 .
(123) Die weltweiten Handelsmarktanteile der beiden sich zusammenschlieflenden Unternehmen fallen st‰rker ins Gewicht (Celanese [25-35] %, Acetex [5-10] %). BP, Eastman, Jilin und Daicel, die wichtigsten Wettbewerber auf dem Weltmarkt, haben Marktanteile von [15-25] %, [10-20] %, [5-15] % bzw. [1-10] %. Nach dem Zusammenschluss wird der Handelsmarktanteil des fusionierten Unternehmens bei [30-40] % liegen. Damit bel‰uft sich der HHI auf 2 139 Punkte, der Anstieg betr‰gt 361 Punkte.
(124) Die sich zusammenschlieflenden Unternehmen werden daher dem Wettbewerbsdruck vonseiten von Unternehmen wie BP, Eastman und Daicel ausgesetzt sein, die zurzeit kosteng¸nstig produzieren. Da die Gewinnspannen weit ¸ber den Transaktionskosten liegen, kˆnnen sich die Handelsstrˆme an neue Nachfragestrukturen anpassen und den Handlungsspielraum des fusionierten Unternehmens f¸r Preissteigerungen einschr‰nken.
(125) Zurzeit sind die Kapazit‰ten auf dem Markt stark ausgelastet, die meisten Unternehmen produzieren mit einer Auslastungsgrad von ¸ber 90 %. Der Welthandelsmarkt und die Verk‰ufe f¸r den Eigenbedarf waren in den letzten Jahren jedoch recht stabil.
(126) Die Marktuntersuchung ergab, dass die meisten Kunden (94 %) ihre Versorgungsquellen streuen. Es gibt zahlreiche andere Anbieter, darunter grofle Produzenten. Auflerdem ist es anscheinend kein Problem f¸r Kunden, den Zulieferer zu wechseln, besonders da die weitaus meisten Kunden ihre Lieferungen von verschiedenen Anbietern beziehen.
Koordinierung
(127) Um zu ermitteln, ob der vorgeschlagene Zusammenschluss zu einer Koordinierung der Kapazit‰ten f¸hren kˆnnte oder das Risiko, dass es dazu k‰me, erhˆhen w¸rde, hat die Kommission i) die Marktstruktur, ii) die Markttransparenz, iii) wirksame Vergeltungsmechanismen und iv) die Reaktion von Kunden und tats‰chlichen sowie potenziellen Wettbewerbern untersucht.
(128) Auf dem Weltmarkt f¸r Essiganhydrid entfallen [60-70] % der Kapazit‰ten auf die drei grˆflten Wettbewerber (die Unternehmen nach der Fusion [15-25] %, Eastman [25-35] %, Daicel [5-15] %), auf dem Handelsmarkt liegt ihr Anteil bei [70-80] % (die Unternehmen nach der Fusion [30-40] %, BP [15-25] %, Eastman [10-20] %). Der ¸brige Markt ist zersplittert (weniger als [1-10] % pro Wettbewerber). Die Marktanteile der grˆflten Hersteller sind asymmetrisch, was eine Koordinierung unwahrscheinlich macht. Eine Koordinierung w‰re hˆchstens mit BP vorstellbar.
(129) Die Untersuchung hat erbracht, dass das Ausmafl der vertikalen Integration bei BP und den Anmeldern unterschiedlich ist. Auflerdem verwenden BP und die Anmelder verschiedene Technologien und ihre Anlagen sind von unterschiedlicher Grˆfle, was Unterschiede in der Kostenstruktur und den Anreizen zur Folge hat.
(130) Der unterschiedliche Integrationsgrad ist an den Unterschieden bei der Kapazit‰t und den Handelsmarktanteilen klar erkennbar. BP hat einen Handelsmarktanteil von [15-25] % bei Essiganhydrid. Sein Kapazit‰tsanteil liegt demgegen¸ber bei nur [1-10] %. Im Vergleich dazu liegt der Kapazit‰tsanteil der Anmelder bei [15-25] % und ihr Handelsmarktanteil bei [30-40] %. Im Gegensatz zu den Anmeldern ist BP zwar auch in die vorgelagerte Mineralˆlindustrie integriert, aber nicht in den nachgelagerten Industriezweig f¸r Essiganhydrid.
(131) Auflerdem hat die Marktuntersuchung gezeigt, dass Vertr‰ge in intensiven Verhandlungen zwischen Herstellern und Abnehmern ausgehandelt werden, was auf ein geringes Mafl an Transparenz in dem Markt hindeutet. [Diese Vertr‰ge enthalten im Allgemeinen Vertragsklauseln, die Information ¸ber Preise zwischen Konkurrenten begrenzen]. Daraus geht hervor, dass eine Koordinierungs- und ‹berwachungsvereinbarung schwierig w‰re.
(132) Die im Rahmen der Marktuntersuchung der Kommission befragten Unternehmen gaben an, dass die Produktionslinien f¸r Acetyl konstant betrieben werden sollten. Die festgestellte kurzfristig inelastische Versorgung in diesem Markt verhindert einen wirksamen Vergeltungsmechanismus.
(133) Schlieflich haben die meisten Kunden (94 %), wie bereits gesagt (Erw‰gungsgr¸nde 126 bis 131), gestreute Versorgungsquellen. In der Marktuntersuchung erkl‰rten die ¸berwiegend meisten Kunden, dass sie ihren Zulieferer kurzfristig wechseln w¸rden, wenn er die Preise um 10 % erhˆhen w¸rde. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den von den Anmeldern vorgebrachten Argumenten.
(134) Aus diesen Gr¸nden l‰sst sich feststellen, dass eine wettbewerbswidrige Koordinierung unwahrscheinlich ist.
30
Schlussfolgerung
(135) Aus dieser Analyse l‰sst sich schlieflen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Unternehmen unabh‰ngig von den Marktkr‰ften agieren oder sein Verhalten mit anderen Marktteilnehmern mit nachteiligen Konsequenzen f¸r den Wettbewerb koordinieren wird, gering ist. Daher wirft der vorgeschlagene Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem Weltmarkt f¸r Essiganhydrid auf.
PVAL
Folgen f¸r die Marktstellung des fusionierten Unternehmens
(136) Auf dem Welthandelsmarkt f¸r PVAL sind zahlreiche Unternehmen t‰tig: Kuraray mit einem Anteil von [10-20] %; Nippon Gohsei [5-15] %, Chang Chun Gohsei, [5-15] %, Celanese, [5-10] %, DuPont, [5-15] %, Shinetsu/Untika, [1-10] %, OCI, [1-10] %, und Acetex [0-5] %. Der Kapazit‰tsanteil der Anmelder wird bei [5-15] % liegen, der von Kuraray betr‰gt [10-20] %, Chang Chung [5-15] % und Nippon Gohsei [5-15] %.
(137) Nach dem Zusammenschluss wird das Unternehmen einen Handelsmarktanteil von [5-15] % haben und mit zahlreichen anderen Unternehmen mit ‰hnlicher Marktstellung im Wettbewerb stehen. Der HHI wird bei nur 756 Punkten liegen und somit um lediglich 43 Punkte steigen .
(138) In Anbetracht des Wettbewerbs, dem das Unternehmen nach dem Zusammenschluss ausgesetzt sein wird, und der nur geringf¸gigen ƒnderung der Wettbewerbsstruktur auf dem weltweiten Markt f¸r PVAL infolge des Zusammenschlusses ist die Kommission zu dem Ergebnis gekommen, dass der angemeldete Zusammenschluss einen wirksamen Wettbewerb im weltweiten Markt f¸r PVAL nicht erheblich behindern wird.
Koordinierung
(139) Da der PVAL-Handelsmarktanteil des fusionierten Unternehmens nur [5-15] % erreichen wird, scheint eine Verhaltenskoordinierung bei diesen Erzeugnissen infolge des Vorhabens ausgeschlossen.
Schlussfolgerung
(140) Aus dieser Analyse l‰sst sich schlieflen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Unternehmen unabh‰ngig von den Marktkr‰ften agieren oder sein Verhalten mit anderen Marktteilnehmern mit nachteiligen Konsequenzen f¸r den Wettbewerb koordinieren wird, gering ist. Daher wirft der vorgeschlagene Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem Weltmarkt f¸r PVAL auf.
47 Nach den Leitlinien der Kommission zur Bewertung horizontaler Zusammenschl¸sse gem‰fl der Ratsverordnung ¸ber die Kontrolle von Unternehmenszusammenschl¸ssen kann man davon ausgehen, dass ein Zusammenschluss in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht unbedenklich ist, wenn der HHI nach dem Zusammenschluss unter 1000 Punkten liegt.
31
Vertikal betroffene M‰rkte
(141) Bei Celanese und Acetex handelt es sich in dem Sinne um vertikal integrierte Unternehmen, als sie beide Essigs‰ure zur Herstellung von Essiganhydrid und VAM und VAM zur Herstellung von PVAL verwenden. Celanese ist auf den nachgelagerten M‰rkten f¸r Emulsionen und Emulsionspulver, Celluloseacetat und Acetatester t‰tig. Acetex ist ein Abnehmer von Ethylen/Vinylacetat-Harz-Copolymeren und PVAc-Harzen.
Emulsionen und Emulsionspulver
(142) Emulsionen und Emulsionspulver sind eine Gruppe von Breitbandchemikalien, zu deren Herstellung VAM und PVAL verwendet wird. In ihrer Entscheidung Celanese/Clariant Emulsions Business pr¸fte die Kommission, ob Emulsionen und Emulsionspulver Teil eines gemeinsamen Produktmarkts f¸r "alle Emulsionen" sind. Auflerdem untersuchte die Kommission die Ausdehnung des geografischen Marktes und kam zu dem Ergebnis, dass er den EWR erfassen d¸rfte . Eine genauere Abgrenzung sowohl des Produktmarkts als auch des geografischen Markts wurde jedoch nicht vorgenommen.
(143) Legt man einen EWR-weiten Markt f¸r s‰mtliche Emulsionen zugrunde, so liegt der Marktanteil von Celanese derzeit bei [5-10] %. Nach der ‹bernahme von Vinamul wird der Anteil von Celanese im EWR auf [15-25] % anwachsen. Der Anteil von Celanese an den Emulsionspulververk‰ufen, die von der ‹bernahme von Vinamul unber¸hrt bleiben, liegt unter [5-15] %. Wenn die ‹bernahme von Vinamul vollzogen wird, wird der Anteil der sich zusammenschlieflenden Unternehmen am Emulsionsmarkt bei [5-15] % liegen.
(144) Auswirkungen des Zusammenschlusses auf konkurrierende Anbieter von VAM und PVAL sind nicht zu erwarten, da der Anteil von Celanese am Emulsionsmarkt klein ist. ‹ber [75-85] % des Marktes entf‰llt auf andere Emulsionshersteller. In Anbetracht des relativ geringen Zuwachses im vorgelagerten VAM-Markt infolge des Zusammenschlusses (lediglich 6 %) und der Aufstockung der VAM-Herstellungskapazit‰t der beiden Unternehmen, w‰re es unwahrscheinlich, dass die Unternehmen versuchen w¸rden, VAM-Lieferungen an konkurrierende Hersteller zu blockieren, obwohl der Marktanteil der fusionierenden Unternehmen zusammen [35-45] % erreicht. F¸r PVAL liegt der Marktanteil der beiden Unternehmen zusammen bei nur [5-15] %, so dass jeder Versuch, die Versorgung nachgelagerter Wettbewerber zu blockieren, zum Scheitern verurteilt w‰re. Daher wirft der Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf diesen M‰rkten auf.
Celluloseacetat
(145) Essiganhydrid wird als Hauptrohstoff zur Herstellung von Acetaten, insbesondere von Acetatflocken verwendet, die wiederum der Herstellung von Acetatfilterstrang, Acetatfaden, Schnittfaser und Acetatfilm dienen.
(146) Der Kapazit‰tsanteil des fusionierten Unternehmens w¸rde f¸r Essiganhydrid weltweit [15-25] % und im EWR lediglich [5-10] % betragen. Acetex ist nicht im Acetatflockenmarkt t‰tig. Celanese hat weltweit einen Handelsmarktanteil von nur [0-5] % und einen Kapazit‰tsanteil von [20-30] %. Der Kapazit‰tsanteil von Celanese f¸r Acetatfilterstrang liegt bei [15-25] % weltweit und bei [15-25] % im EWR.
(147) Ganz gleich ob der geografische Markt nun als EWR-weit oder weltweit definiert wird, die Marktanteile der beiden Unternehmen l‰gen bei nur [15-25] % im vorgelagerten Essiganhydridmarkt und bei weniger als [20-30] % im Celluloseacetatmarkt. Somit w‰ren die Unternehmen nicht in der Lage, die Versorgung der Celluloseacetathersteller mit Essiganhydrid zu blockieren oder den Absatz der konkurrierenden Essiganhydrid-Hersteller zu behindern.
Acetatester
(148) Essigs‰ure dient als Hauptrohstoff f¸r die Herstellung verschiedener Ester, insbesondere von Ethylacetat, Butylacetat, n-Propylacetat, Isopropylacetat und Isobutylacetat. Der weltweite Kapazit‰tsanteil der fusionierten Unternehmen liegt f¸r Essigs‰ure bei [20-30] %, wobei sich die Anteile der Unternehmen relativ geringf¸gig ¸berschneiden ([0-5] %). Der weltweite Handelsmarktanteil der Unternehmen liegt f¸r Essigs‰ure bei [20-30] % mit einer ‹berschneidung von [5-10] %.
(149) Aufgrund des regen Handels wird davon ausgegangen, dass sich der Markt geografisch auf die ganze Welt erstreckt. Der Handelsmarktanteil von Celanese liegt weltweit bei [10-20] % und EWR-weit bei [15-25] %.
(150) Da die anderen vier Ester normalerweise mit den gleichen Apparaten hergestellt werden, f¸r bestimmte Anwendungen verschiedene Acetate durch andere ersetzt werden kˆnnen und n-Butylacetat mehr als [75-85] % der Kapazit‰t und des Absatzes der beiden Unternehmen zusammen weltweit und im EWR ausmacht, werden die vier Ester gemeinsam behandelt. Der weltweite Handelsmarktanteil von Celanese liegt f¸r diese Ester bei [15-25] % und im EWR bei [20-30] %.
(151) In Anbetracht dessen, dass der Zuwachs im vorgelagerten Essigs‰uremarkt keine erheblichen Auswirkungen auf die Marktstruktur ([5-10] %) haben wird und die Unternehmen ihre Kapazit‰t f¸r Essigs‰ure ausweiten (geplante Anlage in Saudi-Arabien), w‰re es unwahrscheinlich, dass die Unternehmen versuchen w¸rden, die Versorgung konkurrierender Hersteller mit Essigs‰ure zu blockieren. Daher wirft der Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf diesen M‰rkten auf.
Ethylen/Vinylacetat-Harz-Copolymere
(152) Acetex ist ¸ber sein Tochterunternehmen AT Plastics Inc. (ÑAT Plasticsì) auf dem Markt f¸r Ethylen/Vinylacetat-Harz-Copolymere t‰tig. VAM dient als Hauptrohstoff f¸r die Herstellung von Ethylenacetaten. AT Plastics benˆtigt weniger als [0-5] % der weltweiten VAM-Produktion, die von jeher von Celanese aufgekauft wurde. Daher wird sich die Wettbewerbslage in diesem Markt infolge des Zusammenschlusses nicht wesentlich ‰ndern.
PVAc-Harz
(153) Acetex verwendet VAM als Hauptrohstoff f¸r die Herstellung von PVAc-Harzen. In Anbetracht seines sehr kleinen Marktanteils (Acetex stellte 2003 nur rund [1-10] Kilotonnen her, was weniger als [10-20] % des EWR- und [1-10] % des Weltmarktes ausmacht) sind die Auswirkungen auf den PVAc-Markt unerheblich.
Fazit
(154) Aus diesen Gr¸nden ist festzustellen, dass der vorgeschlagene Zusammenschluss einen wirksamen Wettbewerb im Gemeinsamen Markt oder in einem wesentlichen Teil desselben nicht erheblich behindern wird. Der Zusammenschluss wird somit gem‰fl Artikel 2 Absatz 2 und Artikel 8 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 139/2004 sowie gem‰fl Artikel 57 des EWR-Abkommens mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen f¸r vereinbart erkl‰rt.
50 Marktanteil im EWR weniger als 15 %, weltweit weniger als 7 %.
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HAT FOLGENDE ENTSCHEIDUNG ERLASSEN:
Das angemeldete Zusammenschlussvorhaben, durch das das Unternehmen Celanese Corporation, das von Blackstone Crystal Holdings Capital Partners kontrolliert wird, im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 139/2004 die Kontrolle über die Gesamtheit des Unternehmens Acetex Corporation erwirbt, wird hiermit für mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen vereinbar erklärt.
Diese Entscheidung ist gerichtet an:
Blackstone Capital Partners (Cayman) IV L.P. "BCP IV" 345 Park Avenue 10154 New York, NY United States of America
Brüssel, den 13.07.2005
Für die Kommission, unterzeichnet, Neelie KROES Mitglied der Kommission
EUROPÄISCHE KOMMISSION GD Wettbewerb
Politik und strategische Unterstützung
des BERATENDEN AUSSCHUSSES FÜR DIE KONTROLLE VON
UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSEN
in der 132. Sitzung vom 22. Juni 2005
zum Entscheidungsentwurf
im Fall COMP/M.3625 ñ Blackstone/Acetex
1. Der Beratende Ausschuss teilt die Auffassung der Kommission, dass das angemeldete Vorhaben einen Zusammenschluss mit gemeinschaftsweiter Bedeutung im Sinne von Artikel 1 Absatz 3 und Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b) darstellt und dass es ferner einen Fall der Zusammenarbeit nach dem EWR-Abkommen darstellt.
2. Der Beratende Ausschuss hält die im Entscheidungsentwurf durch die Kommission vorgenommenen Produktmarktdefinitionen für richtig, nämlich: - Essigsäure - VAM - Essigsäurenanhydrid - PVOH.
3. Der Beratende Ausschuss hält die im Entscheidungsentwurf durch die Kommission vorgenommenen Definitionen der geographischen Märkte für richtig, nämlich dass die Märkte für - Essigsäure, - VAM, - Essigsäurenanhydrid und - PVOH weltweit und nicht EWR-weit sind.
4. Der Beratende Ausschuss teilt die Auffassung der Kommission, dass der beabsichtigte Zusammenschluss den wirksamen Wettbewerb im Gemeinsamen Markt oder in einem wesentlichen Teil desselben nicht behindert, insbesondere durch Begründung oder Verstärkung einer beherrschenden Stellung, und dass der Zusammenschluss gemäß Artikel 2 Absatz 2 und Artikel 8 Absatz 1 der Fusionskontrollverordnung sowie gemäß des EWR-Abkommens mit dem Gemeinsamen Markt und mit dem EWR-Abkommen für vereinbar zu erklären ist.
5. Der Beratende Ausschuss fordert die Kommission auf, alle anderen in der Sitzung vorgebrachten Punkte zu berücksichtigen.
BELGIÀ/BELGIQUE ČESK¡ REPUBLIKA
DANMARK
DEUTSCHLAND
EESTI
J. MUTAMBA
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A. BUFLMANN
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ESPAÑA
FRANCE
IRELAND
ITALIA
ELLADA
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E. LECERTUA AIZPURUA
R. de SERESIN
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A. CARUSO
LATVIJA
LIETUVA
LUXEMBOURG
MAGYARORSZÁG
KYPROS/KIBRIS
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NEDERLAND
ÖSTERREICH
POLSKA
PORTUGAL
MALTA
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P. GOUDSMIT-HOPSTAKEN
E. MÜLLER
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SLOVENSKO
SUOMI-FINLAND
SVERIGE
UNITED KINGDOM
SLOVENIJA
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V. HAAPAJÄRVI
C. BERGER
R. NIETO
Die Anhörungsbeauftragte
ABSCHLUSSBERICHT DES ANHÖRUNGSBEAUFTRAGTEN
IN DER SACHE COMP /M.3625 ñ BLACKSTONE/ACETEX
(gemäß Artikel 15 und 16 des Beschlusses 2001/462/EG, EGKS der Kommission vom 23. Mai 2001 über das Mandat von Anhörungsbeauftragten in bestimmten Wettbewerbsverfahren - ABl. L 162 vom 19.6.2001, S. 21)
Am 20. Januar 2005 wurde bei der Kommission ein Zusammenschlussvorhaben gemäß Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 139/2004 des Rates angemeldet, demzufolge die von Blackstone Crystal Holdings Capital Partners, Kayman-Inseln ("Blackstone") kontrollierte Celanese Corporation ("Celanese") im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Ratsverordnung die Kontrolle über das kanadische Unternehmen Acetex Corporation durch den Erwerb von Anteilsrechten übernimmt.
Nach Prüfung der von den Anmeldern vorgelegten Angaben und einem ersten Markttest kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass erhebliche Zweifel an der Vereinbarkeit des Vorhabens mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen bestehen. Am 10. März 2005 leitete die Kommission daher das Verfahren gemäß Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe c der Fusionskontrollverordnung ein.
Nach einer ausführlichen Marktuntersuchung gelangte die Kommission zu dem Schluss, dass der geplante Zusammenschluss den wirksamen Wettbewerb auf den relevanten Märkten nicht nennenswert beeinträchtigt. Deswegen wurde den Anmeldern keine Mitteilung der Beschwerdepunkte zugeleitet.
Im Verlaufe der Marktuntersuchung wurde den Anmeldern im Rahmen des Abschnitts 7.2 der Leitlinien der GD Wettbewerb über bewährte Praktiken bei EG-Fusionskontrollverfahren Einsichtnahme in wichtige Dokumente gewährt.
Aus diesen Gründen gibt es in dieser Sache keinen Anlass zu Bemerkungen bezüglich des Anhörungsrechts.
Brüssel, den 29. Juni 2005.
(unterzeichnet) Karen WILLIAMS
51 ABl. C 24 v. 29.1.2004, S. 1.
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