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ROBERT BOSCH / BUDERUS

M.2657

ROBERT BOSCH / BUDERUS
July 9, 2003
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Valentina R., lawyer

Fall Nr. COMP/M.2657 - ROBERT BOSCH / BUDERUS

Nur der deutsche Text ist verf¸gbar und verbindlich.

VERORDNUNG (EWG) Nr. 4064/89 ‹BER FUSIONSVERFAHREN

Artikel 6, Absatz 1, b KEINE EINWƒNDE Datum: 10/07/2003

Auch in der CELEX-Datenbank verf¸gbar Dokumentennummer 303M2657

Amt f¸r amtliche Verˆffentlichungen der Europ‰ischen Gemeinschaften L-2985 Luxembourg

KOMMISSION DER EUROPƒISCHEN GEMEINSCHAFTEN

Br¸ssel, den 10.07.2003

SG (2003) D/230575

In der verˆffentlichten Version dieser Entscheidung wurden bestimmte Informationen gem. Art. 17 (2) der Ratsverordnung (EWG) Nr. 4064/89 ¸ber die Nichtverˆffentlichung von Gesch‰ftsgeheimnissen und anderen vertraulichen Informationen ausgelassen. Die Auslassungen sind durch Klammern [Ö] gekennzeichnet. Soweit mˆglich wurden die ausgelassenen Informationen durch eine Bandbreite/Bereichsangabe von Zahlen oder eine allgemeine Beschreibung ersetzt.

÷FFENTLICHE VERSION

FUSIONSVERFAHREN ARTIKEL 6(1)(b) ENTSCHEIDUNG

An die anmeldende Partei

Betrifft : Fall Nr. COMP/M.2657 - Bosch/Buderus Anmeldung vom 6. Juni 2003 gem‰fl Artikel 4 der Verordnung (EWG) 1Nr. 4064/89 des Rates (Fusionskontrollverordnung) Verˆffentlichung im Amtsblatt der Europ‰ischen Gemeinschaften Nr. C140 vom 14.06.2003, S. 10

Sehr geehrte Damen und Herren,

1.1. Am 22.04.2003 ist die Anmeldung eines Zusammenschluflvorhabens gem‰fl Artikel 4 der Verordnung (EWG) Nr. 4064/89 des Rates bei der Kommission eingegangen. Danach ist folgendes beabsichtigt: Danach ist Folgendes beabsichtigt: Das Unternehmen Robert Bosch GmbH erwirbt im Sinne von Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Ratsverordnung die Kontrolle ¸ber die Gesamtheit von dem Unternehmen Buderus AG durch Aktienkauf und ein ˆffentliches ‹bernahmeangebot vom 7. April 2003.

2.2. Nach Pr¸fung der Anmeldung hat die Kommission festgestellt, dafl das angemeldete Vorhaben in den Anwendungsbereich der Verordnung (EWG) Nr. 4064/89 des Rates f‰llt und hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt und dem EWR-Abkommen keinen Anlafl zu ernsthaften Bedenken gibt.

1ABl. L 395 vom 30.12.1989, S.1, berichtigte Fassung ABl. L 257 vom 21.9.1990, S. 13; zuletzt ge‰ndert durch Verordnung (EWG) Nr. 1310/97 (ABl. L 180 vom 9.7.1997, S. 1, Berichtigung in ABl. L 40 vom 13.02.1998, S. 17.)

Commission europÈenne, B-1049 Bruxelles / Europese Commissie, B-1049 Brussel - Belgien. Telefon: (32-2) 299 11 11.

I. DIE PARTEIEN

3.3. Das Unternehmen Robert Bosch GmbH (´Boschì) mit Sitz in Deutschland ist im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik sowie in der Geb‰udetechnik, insbesonders in der Herstellung von Heizger‰ten aller Art t‰tig.

4.4. Das ebenfalls in Deutschland angesiedelte Zielunternehmen Buderus Aktiengesellschaft (ÑBuderusì) stellt Erzeugnisse der Heiztechnik sowie Guss- und Edelstahlerzeugnisse her und vertreibt diese in ganz Europa.

II. DAS VORHABEN

5.5. Bosch, derzeit mit 17,4% am Grundkapital von Buderus beteiligt, beabsichtigt, zun‰chst das Aktienpaket der Bilfinger Berger AG (etwas ¸ber 30%), zu erwerben. In einem n‰chsten Schritt wird Bosch den restlichen Aktion‰ren ein ˆffentliches ‹bernahmeangebot machen. Im Ergebnis wird Bosch die Mehrheit der Aktien und Stimmrechte halten und somit die alleinige Kontrolle ¸ber Buderus aus¸ben.

III.ZUSAMMENSCHLUSS

6.6. Das Vorhaben stellt einen Zusammenschlufl im Sinne von Artikel 3 Abs. 1 lit. (b) der Fusionskontrollverordnung dar.

IV. GEMEINSCHAFTSWEITE BEDEUTUNG

7.7. Die beteiligten Unternehmen erzielen einen weltweiten Gesamtumsatz von mehr als 5 Mrd. EUR (Bosch: 35 Mrd. Euro; Buderus: 1.860 Mio. Euro). Bosch und Buderus haben einen gemeinschaftsweiten Gesamtumsatz von jeweils mehr als 250 Mio. EUR (Bosch: [Ö] Mrd. Euro; Buderus: [Ö] Mio. Euro), erzielen jedoch nicht mehr als zwei Drittel ihres gemeinschaftsweiten Gesamtumsatzes in ein und demselben Mitgliedstaat. Der angemeldete Zusammenschlufl hat daher gemeinschaftsweite Bedeutung. Das Vorhaben stellt keinen Kooperationsfall unter dem EWR-Abkommen dar.

2Die Umsatzberechnung erfolgte auf der Grundlage von Artikel 5 (1) der Fusionskontrollverordnung und der Bekanntmachung der Kommission ¸ber die Berechnung des Umsatzes (ABl. C 66 vom 2.3.1998, S.25). Vor dem 1. Januar 1999 erzielte Ums‰tze wurden nach Maflgabe der durchschnittlichen ECU-Wechselkurse berechnet und im Verh‰ltnis 1:1 in EUR umgerechnet.

V. WETTBEWERBLICHE BEURTEILUNG

A. Relevante Produktm‰rkte

Heizungstechnik

8.8. Der Zusammenschluss f¸hrt zu horizontalen ‹berschneidungen der T‰tigkeiten der Parteien im Bereich Heizungstechnik, genauer gesagt in der Produktion und im Vertrieb von Heizger‰ten. Nach Angaben der Parteien bildet die Gesamtheit der ˆl- und gasbetriebenen bodenstehenden und wandh‰ngenden, konventionellen und mit Brennwerttechnologie funktionierenden Heizger‰te (unter Ausschluss der Gas-Warmwasserbereiter) einen einheitlichen Produktmarkt, da weder die Konstruktion oder Bauart, noch die Energieart oder angewendete Heiztechnik eine weitere Unterteilung der M‰rkte rechtfertige. Jeder der grˆsseren Wettbewerber verf¸ge ¸ber die F‰higkeit, auf Nachfrageverlagerungen zu reagieren, indem er einen seiner Produktionsstandorte jeweils st‰rker auslaste.

2Die Umsatzberechnung erfolgte auf der Grundlage von Artikel 5 (1) der Fusionskontrollverordnung und der Bekanntmachung der Kommission ¸ber die Berechnung des Umsatzes (ABl. C 66 vom 2.3.1998, S.25). Vor dem 1. Januar 1999 erzielte Ums‰tze wurden nach Maflgabe der durchschnittlichen ECU-Wechselkurse berechnet und im Verh‰ltnis 1:1 in EUR umgerechnet.

3 Buderus ñnicht aber Bosch- ist auch in der Produktion und im Verkauf von Heizger‰te-Zubehˆr wie z.B. Pumpen, Rohre und Heizkˆrper t‰tig.

9.Brennwerttechnologie funktionierenden Heizger‰te (unter Ausschluss der Gas-Warmwasserbereiter) einen einheitlichen Produktmarkt, da weder die Konstruktion oder Bauart, noch die Energieart oder angewendete Heiztechnik eine weitere Unterteilung der M‰rkte rechtfertige. Jeder der grˆsseren Wettbewerber verf¸ge ¸ber die F‰higkeit, auf Nachfrageverlagerungen zu reagieren, indem er einen seiner Produktionsstandorte jeweils st‰rker auslaste.

10.9. Hinsichtlich der angebotsseitigen Substituierbarkeit der eingangs erw‰hnten Heizger‰te hat die Marktanalyse ergeben, dass einige wenige europaweit t‰tige Hersteller (Vaillant, Bosch, Baxi) eine breite Palette von Heizger‰ten herstellen, w‰hrend andere Unternehmen sich auf einzelne Produktgruppen und L‰nder spezialisieren. Eine gewisse Fokussierung auf bodenstehende oder wandh‰ngende Heizungen findet sich aber auch bei den grossen Anbietern (Bosch beispielsweise konzentriert sich auf wandh‰ngende Gasthermen w‰hrend Buderus bei ÷lkesseln stark ist).

11.10. Die Umstellung von bodenstehenden auf wandh‰ngende Gasheizger‰te und umgekehrt dauert aufgrund der deutlich unterschiedlichen Fertigungsverfahren je nach den bereits beim Hersteller vorhandenen Einrichtungen zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Die Umstellung von ÷l- auf Gaskessel und umgekehrt dauert nach Angaben von Wettbewerbern ca. 18 Monate. Selbst wenn man davon ausgeht, dass eine solche Umstellung zumindest f¸r die grˆsseren Hersteller mit ausreichender Fertigungskapazit‰t grunds‰tzlich mˆglich ist, wird dieser Schritt jedoch dadurch erschwert, dass die Kunden (vor allem Heizungsbauer und Installateure und damit auch die Endkunden) selten von einem bew‰hrten Ger‰t einer bestimmten Marke abweichen, da neben dem Preis vor allem Verl‰sslichkeit und technische Anforderungen den Ausschlag geben. Selbst ein bereits bekanntes Unternehmen, das in einem neuen Bereich t‰tig sein mˆchte, muss daher mit nicht unerheblichen Umstellungskosten rechnen. Es kann daher hˆchstens von einer eingeschr‰nkten angebotsseitigen Substituierbarkeit gesprochen werden.

12.11. In Bezug auf die nachfrageseitige Substituierbarkeit f¸hren die Parteien aus, dass es bedeutende Preisunterschiede zwischen den (stets) bodenstehenden Heizkesseln und wandh‰ngenden Gasheizger‰ten (sowohl Kessel als auch Thermen) gibt, und sich diese auch im Hinblick auf ihre Leistungsf‰higkeit und Lebensdauer unterscheiden. Kessel sind teurer, leistungsst‰rker und haben im Allgemeinen eine Lebensdauer von 30 Jahren im Vergleich zu wandh‰ngenden Gasheizger‰ten, die nach 15-20 Jahren erneuert werden m¸ssen. Im ¸brigen hat die Marktuntersuchung die ñauch von den Parteien in der Anmeldung vertretene- Ansicht best‰tigt, wonach die Auswahl des passenden Heizger‰tes durch den Bauherrn in Abh‰ngigkeit der individuellen Gegebenheiten des Bauobjekts erfolgt. Der Kunde kann daher in vielen F‰llen ein bodenstehendes Heizger‰t nicht durch ein wandh‰ngendes ersetzen, und umgekehrt.

13.12. Auch bei der Wahl des Heizmittels (Gas oder ÷lkessel oder gasbetriebenes Heizger‰t) scheint die Substituierbarkeit auf Kundenseite stark eingeschr‰nkt zu sein. Die Wahl h‰ngt zun‰chst vom Preis des jeweiligen Rohstoffs ab. In vielen L‰ndern ist ausserdem die Verwendung bestimmter Heizmittel gesetzlich vorgeschrieben (z.B. Verbot von ÷lheizungen) oder durch die Infrastruktureinrichtungen faktisch beschr‰nkt (z.B. fehlende Gasanschl¸sse in GB, aber fl‰chendeckende Gasversorgung in den Niederlanden, in denen ÷lheizkessel nur 3% aller abgesetzten Heizger‰te ausmachen).

14.13. Nach Aussage verschiedener Marktteilnehmer ist der Wechsel von einer Gas- auf eine ÷lheizung mit hohem finanziellen Aufwand f¸r den Kunden verbunden. Um beispielsweise von einem wandh‰ngenden Gasheizger‰t auf eine ÷lheizung umzusteigen, m¸sste ein Kunde u.a. einen speziellen Lagerraum f¸r die ÷ltanks, eine Brennstoffleitung und eine neue Luftabgasleitung bereitstellen. Der Wechsel von ÷lheizkessel zu Gasheizkesseln erscheint dagegen einfacher: ÷lkessel kˆnnen nach entsprechender Ausstattung auch mit Gas betrieben werden. Bei Gaskesseln ist hingegen ein Betrieb mit ÷l aufgrund ihrer technischen Konstruktion nicht mˆglich.

14.Die Austauschbarkeit konventioneller mit (modernen) Gasheizger‰ten, die mit Brennwerttechnologie funktionieren zu, ist nach Ansicht verschiedener Wettbewerber ebenfalls begrenzt. Die Brennwerttechnologie nutzt im Gegensatz zu konventionellen Heizsystemen auch den grˆssten Teil der Abgasw‰rme, so dass sich ein um 15% hˆherer Wirkungsgrad bei minimiertem Schadstoffausstoss erreichen l‰sst. Brennwertger‰te sind daher auch im Schnitt um 30-35% teurer als traditionelle Heizwertger‰te.

15.Schliesslich haben mehrere Wettbewerber betont, dass bei den bodenstehenden ÷lkesseln noch zwischen verschiedenen Leistungsklassen (bis 70 kw und ¸ber 70kw) zu unterscheiden ist, da es sich um unterschiedliche Verwendungen und damit Abnehmerkreise handelt. Kessel bis 70 kw werden vornehmlich bei Einfamilienh‰usern, Grosskessel bei grossfl‰chigen Anwendungen (ab 1400 m2) eingesetzt. Auch sei die Zahl der Lieferanten f¸r Grosskessel kleiner als bei Kessel 8 bis 70 kw.

Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass sich sowohl nach dem Vortrag der Parteien als auch nach den Angaben der Wettbewerber und Kunden starke Hinweise auf eine zumindest eingeschr‰nkte Austauschbarkeit zwischen bodenstehenden Heizkesseln und wandh‰ngenden Heizger‰ten ergeben. Die Marktuntersuchung best‰tigte ebenfalls die Ansicht der Parteien, wonach kein eigener Markt f¸r After-sales-Services anzunehmen ist, da diese Leistungen nur einen sehr geringen Teil des Heizger‰teumsatzes der Hersteller ausmachen und die prim‰ren

6Bei bodenstehenden Gasheizkesseln hat sich die Brennwerttechnologie bisher noch nicht am Markt durchgesetzt.

7Urspr¸nglich verwerteten gasbetriebene Heizger‰te ohne Nutzung der Kondensationstechnologie lediglich den Heizwert des verbrennenden Gases. Mit Entwicklung der Brennwerttechnologie ist es mˆglich, zus‰tzlich die Wasserdampfenergie zu nutzen.

8Grosskessel werden nur von wenigen Herstellern angeboten (in Deutschland z.B. Viessmann, Wolf und Buderus).

Ansprechpartner Installateure und Heizungsbauer sind. Die Mehrheit der Marktteilnehmer sieht ferner keine oder nur sehr limitierte Substituierbarkeit zwischen gas- und ˆlbetriebenen Heizkesseln (bei diesen wiederum zwischen der Standardausf¸hrung und Grosskesseln) sowie zwischen Heizger‰ten mit konventioneller und solchen mit Brennwerttechnologie.

F¸r den Zweck der vorliegenden Transaktion kann die Frage nach der exakten Produktmarktabgrenzung jedoch offengelassen werden, da sich bei keiner der mˆglichen Alternativen ernste wettbewerbliche Bedenken ergeben.

Bremskomponenten und Bremssysteme

18.Der Zusammenschluss f¸hrt zu vertikalen ‹berschneidungen der T‰tigkeiten der Parteien im Bereich der KFZ-Zuliefererindustrie. Buderus fertigt in seinem Konzernbereich ÑGusserzeugnisseì auch Komponenten f¸r Bremsanlagen an, n‰mlich Bremsscheiben und Bremstrommeln, die wiederum Bosch f¸r die Herstellung kompletter Bremsanlagen verwendet. Buderus ist daher in einem der Produktion von Bremssystemen vorgelagerten Markt t‰tig, auf dem Bosch als Anbieter auftritt.

19Die Kommission hat in ihren Entscheidungen Lucas/Varityund Bosch/Allied Signal zwischen hydraulischen Bremssystemen f¸r leichtere KFZ einerseits und Nutzfahrzeugbremsen f¸r schwere KFZ unterschieden. Beide kann man unterteilen in die Bereiche Bremskraftverst‰rker und ñzylinder (auch Ñactuation stytemsì genannt) und Ñfoundation brakesì , der wiederum u.a. in die Bereiche Bremsscheiben und/oder Bremstrommeln unterteilt werden kann, welche aus Kundensicht verschiedenen M‰rkten angehˆren. F¸r den Zweck der vorliegenden Transaktion kann die Frage nach der exakten Produktmarktabgrenzung jedoch offengelassen werden, da sich bei keiner der mˆglichen Alternativen ernste wettbewerbliche Bedenken ergeben.

Relevante geographische M‰rkte

Heizungstechnik

Die Parteien tragen vor, dass die in der Vergangenheit von der Kommission ber¸cksichtigten Elemente (wie z.B. unterschiedliche technische , energiewirtschaftlicheund sicherheitsrelevante Anforderungen, divergierende Umweltnormen und G¸tezeichen bzw. ein unterschiedliches Verbraucherverhalten) einem regen Handel zwischen einzelnen EWR-Mitgliedsl‰ndern nicht im Wege stehen.

Importe machen demnach z.B. in den Beneluxl‰ndern und D‰nemark ¸ber 50% des heimischen Konsums aus. Dieser Umstand f¸hre zur Annahme eines geographisch weiteren Marktes. Die Parteien machen allerdings nicht deutlich, ob es dabei vorwiegend um externe oder ñwie zu vermuten- um konzerninterne Handelsstrˆme (intra-group sales) geht. Weiters geht aus dem Vortrag der Parteien sowie der Wettbewerber hervor, dass die auf europ‰ischer Ebene t‰tigen Hersteller (inklusive der Parteien) jeweils mehrere Produktionsst‰tten haben, die vorwiegend in die n‰chstgelegenen Absatzgebiete liefern, um so die Transportkosten zu minimieren.

Die Marktanalyse best‰tigte ñ‰hnlich wie in den vorangehenden F‰llen Carlyle/Gruppo Riello oder Preussag/Elco Looser das Vorherrschen nationaler M‰rkte. Zun‰chst ist festzustellen, dass es zum Teil deutliche Unterschiede in den Produkten gibt, die auf einzelnen nationalen M‰rkten angeboten werden. Dies hat seine Begr¸ndung zum einen in den stark unterschiedlicher Konsumentenpr‰ferenzen, zum anderen im Vorliegen unterschiedlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen.

Dar¸ber hinaus bestehen wesentliche Unterschiede im Preisniveau zwischen den einzelnen EWR-L‰ndern. Nach Angaben der Parteien betr‰gt z.B. der durchschnittliche Preis f¸r ein wandh‰ngendes Gasheizger‰t in ÷sterreich 1094 Euro, w‰hrend es in Spanien und Portugal unter 500 Euro kostet. ƒhnliche Unterschiede bestehen beispielsweise f¸r bodenstehende Gasheizkessel, die in Spanien, ÷sterreich, Deutschland und D‰nemark ¸ber 1000 Euro kosten, w‰hrend das Preisniveau in den ¸brigen L‰ndern deutlich darunter liegt. Die Preisdifferenzen erkl‰ren sich durch unterschiedliche Kundenanforderungen, die sich auf Konzeption und Ausstattung der Ger‰te auswirken. In D‰nemark, Deutschland und ÷sterreich besitzt die Heiztechnik auch aufgrund der klimatischen Bedingungen einen besonderen Stellenwert.

Mehrere Wettbewerber haben ¸berdies die grosse Bedeutung national bekannter Marken und eines gut etablierten Vertriebsnetzes betont, wobei die strategische Bedeutung der traditionell langfristigen Gesch‰ftsbeziehungen zu national t‰tigen Vertriebspartnern hervorgehoben wurde. Aufgrund der traditionellen Vertriebsstrukturen ¸ber Grosshandel an Fachhandwerker ist eine eigene Vertriebsorganisation oder ein Netzwerk von Distributoren unabdingbar, um wirksamen Wettbewerb auszu¸ben. F¸r die meisten Abnehmer stellen Anbieter aus dem Ausland kaum eine brauchbare Alternative zu nationalen Anbietern dar. Besonderns Installateure und Heizungsbauer legen grossen Wert auf lokale Schulungseinrichtungen und Kundendienst.

Bremskomponenten und Bremssysteme

Die Parteien machen keine eindeutigen Angaben ¸ber die Dimension der geographisch relevanten M‰rkte. Es bestehen aber in diesem Fall keine Anzeichen zur Annahme eines kleineren als des EWR-Marktes: lokale Produktionsst‰tten sind keine markteintrittsrelevante unabdingbare Voraussetzung, Transportkosten innerhalb des EWR sind eher gering. Aus diesen Gr¸nden und in ‹bereinstimmung mit fr¸heren Entscheidungen umfaflt der r‰umlich relevante Markt f¸r Bremskomponenten und Bremssysteme den EWR.

Wettbewerbsrechtliche Beurteilung

Heizungstechnik

Die Aktivit‰ten der Parteien ¸berlappen in den M‰rkten f¸r ÷lheizkessel, Gasheizkessel und wandh‰ngende Gasheizger‰te. Der Zusammenschluss f¸hrt zu Marktanteilen der Parteien von ¸ber 15% in Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, D‰nemark, den Niederlanden und ÷sterreich.

Marktanteile (Wert)

2002 in % B D DK F GB NL A ÷lheizkessel (mEUR)* 47 419 9 292 136 2 27 Bosch 0 0 0 9 22 0 0 Buderus 12-13 28-36 0 5 11 2-3 10-13 Summe 12-13 28-36 0 14 33 2-3 10-13 Gasheizkessel 17 127 1 84 106 7 8 (mEUR)* Bosch Buderus Summe Wandh‰ngende Gasheizger‰te (mEUR)* Bosch Buderus Summe * Marktvolumen Quelle: Parteien (basierend auf Drittstudien), Marktuntersuchung

Bosch/ Buderus werden durch den angemeldeten Zusammenschlufl zum europaweit grˆflten Anbieter von Heizger‰ten, knapp vor Vaillant/ Hepworth. Zu deutlichen Marktanteilsadditionen und hohen Marktanteilen kommt es dabei vor allem in Deutschland, D‰nemark (bei wandh‰ngenden Gasheizger‰ten) und Groflbritannien (bei ÷lheizungen). In den Niederlanden habe die Zusammenschluflbeteiligten komplement‰re Positionen bei Gasheizkesseln (EUR 7 Mio. Marktvolumen) und im deutlich grˆfleren Markt f¸r wandh‰ngende Gasheizger‰te, wobei die Marktanteilsaddition in den Einzelm‰rkten jedoch gering sind.

27.In D‰nemark haben die vom angemeldeten Vorhaben betroffenen Heizger‰tem‰rkte, ‰hnlich wie im ¸brigen Skandinavien, eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung gegen¸ber Strom und Fernw‰rme. Bei Gasheizger‰ten, wo der Zusammenschlufl zu deutlichen Marktanteilsadditionen f¸hrt, erzielen Bosch/Buderus gemeinsam ‰hnliche Marktanteile wie die Vaillant/Hepworth-Gruppe (ca. [30-40]%). Weitere Wettbewerber in ‰hnlicher Grˆflenordnung wie Buderus sind Riello ([0-10]%), Baxi ([0-10]%) und Viessmann ([0-10%]).

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28.In Grossbritannien werden die Parteien durch den Zusammenschlufl zum Marktf¸hrer bei ÷lheizungen mit 33% Marktanteil. Hauptwettbewerber sind Warmflow ([15-25]%), Grant ([10-20]%), Bullough ([5-15]%), Firebird ([0-10]%), HRM ([0-10%]) und Baxi ([0-10%]).

In Deutschland f¸hrt das angemeldete Vorhaben zu der folgenden Marktstruktur:

Marktanteile 2002÷lheizkessel Gasheizkessel Gasheizger‰te (Wert) in % wandh‰ngend Bosch 0 21 Buderus 28-36 14-18 Summe 28-36 35-39 Vaillant 4 25 Viessmann 32 13 Baxi 4 6 Preussag/ TUI 10 5 MTS 2 1 De Dietrich 4 2

7 21-30 28-37 19 23 8 11 2 2

30.Bei ÷lheizungen f¸hrt der Zusammenschlufl nicht zu Marktanteilsadditionen. Bosch/Buderus und Viessmann bleiben die Marktf¸hrer in einem ansonsten eher zersplitterten Markt. Bei Gasheizkesseln werden Bosch/Buderus mit dem Zusammenschlufl Marktf¸hrer vor Vaillant und Viessmann. Daneben erzielen noch Baxi und Preussag nennenswerte Marktanteile. Auf die f¸nf f¸hrenden Anbieter entfallen damit jeweils rund 90% des Marktes.

31.Zus‰tzlich zu dem hohen gemeinsamen Marktanteil decken Bosch/ Buderus mit dem Zusammenschlufl als einziger Anbieter die gesamte in Palette von ÷l- und Gasheizger‰ten verschiedener Grˆflenklassen ab. Gemeinsam verf¸gen beide Unternehmen ¸ber etablierte Vertriebsnetze sowohl durch eigene Niederlassungen (vor allem Buderus) und im dreistufigen Vertrieb ¸ber Groflhandel und Installateurbetriebe. Der gemeinsame Marktanteil sowohl in den Einzelm‰rkten als auch in einem mˆglichen weiteren, mehrere oder alle Ger‰tegruppen umfassenden Markt f¸hrt dabei jedoch noch nicht zu ernsthaften Zweifeln hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt. Es verbleiben in jedem Teilmarkt nach dem Zusammenschlufl zwischen drei und vier grˆflere Wettbewerber.

Bremskomponenten und Bremssysteme

32.Die vertikalen ‹berschneidungen, welche sich durch die T‰tigkeit von Bosch als Lieferant von Bremssystemen und die T‰tigkeit des Zielunternehmens auf dem vorgelagerten Markt f¸r Bremskomponenten ergeben f¸hren aufgrund der derzeitigen Marktpositionen sowie der ‰usserst geringf¸gigen wirtschaftlichen Verflechtungen der beiden Unternehmen nicht zum Entstehen oder zur Verst‰rkung einer marktbeherrschenden Stellung von Bosch auf dem Markt f¸r Bremssysteme.

33.Betrachtet man einen Gesamtmarkt f¸r Bremssysteme (Scheiben- und Trommelbremsanlagen) so ist Bosch nach eigenen Angaben drittgrˆsster Anbieter im EWR mit Marktanteilen von ca. [20-30]%, w‰hrend Marktf¸hrer TWR und Continental jeweils [25-35]% erreichen. Ein ‰hnliches Bild ergibt sich bei gesonderter Betrachtung des Bereiches Ñfoundation brakesì: hier ist Bosch Nummer 3 mit [20-30]% Marktanteil, nach Marktf¸hrer TWR mit [30-40]% und Continental mit

8

34.[30-40]%. Betrachtet man den Bereich Ñactuation systemsì (Bremskraftverst‰rker bzw. ñzylinder) ist Bosch bereits zum gegebenen Zeitpunkt Marktf¸hrer mit einem Marktanteil von [30-40]%. Die beiden n‰chstgrˆssten Wettbewerber Continental und TRW haben jeweils ca. [20-30]%.

35.Den EWR-Marktanteil von Buderus im Bereich Bremstrommeln sch‰tzen die Parteien auf unter [0-10]% gesch‰tzt. Aufgrund dieser niedrigen Marktanteile und aufgrund der Tatsache, dass Eink‰ufe von Trommelbremsen nur einen verschwindend geringen Anteil von Boschís Eink‰ufen im Bereich von Bremskomponenten ausmachen, sind sp¸rbare Auswirkungen des Zusammenschlusses auf Boschís Marktstellung im Bereich Bremssysteme nicht zu erwarten.

Der EWR-Marktanteil von Buderus im Bereich Bremsscheiben wird von den Parteien auf unter [10-20]% gesch‰tzt. Angaben zu den Marktanteilen der Wettbewerber liegen nicht vor. Die Parteien geben allerdings Buderusë Stellung (EWR) auf dem gemeinsamen Markt f¸r Bremsscheiben und ñtrommeln mit [10-20]% an. [10-20]% Marktanteil hat auch das Unternehmen Fritz Winter, gefolgt von Lingotes, Torbole, Fagor und SHW (jeweils zw. 5-10%). Nach Angaben der Parteien kaufte Bosch im Jahr 2002 von Buderus Bremsscheiben im Volumen von etwas [Ö] Euro. Bei einem gesamten Einkaufsvolumen von Bosch f¸r Bremskomponenten von etwas [Ö] Mio Euro ist dies ein Anteil von ca. [0-10]%. Eine nennenswerte Beeinflussung von Boschís Marktstellung im Bereich Bremssysteme oder von Buderusë Marktposition im Bereich Bremskomponenten ist vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten.

VI. SCHLUSS

Aus diesen Gr¸nden hat die Kommission entschieden, den Zusammenschlufl f¸r vereinbar mit dem Gemeinsamen Markt und mit dem EWR-Abkommen zu erkl‰ren. Diese Entscheidung beruht auf Art. 6(1)(b) der Fusionskontrollverordnung.

F¸r die Kommission, unterzeichnet, Mario MONTI Mitglied der Kommission

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